Viele Marken merken erst bei ihren ersten Social-Media-Kampagnen, wie viel Potenzial in gut geplanten Aktionen auf Social-Media steckt. Statt Inhalte zufällig über das Jahr zu verteilen, bündelt ihr Idee, Botschaft und Budget in einem definierten Zeitraum, beschreibt konkrete Ziele, schärft Zielgruppen und entscheidet bewusst, welche Kanäle und Formate ihr nutzt. In diesem Artikel erfährst du, welche Arten von Social-Media-Kampagnen es gibt, wie du sie planst und erstellst, welche Budgets und Kosten realistisch sind, welche Beispiele inspirieren, wie du mit Influencern arbeitest, welche KPIs wichtig sind und wie Checkliste dir helfen, Kampagnen im Alltag strukturierter umzusetzen.
- Welche Arten von Social-Media-Marketingkampagnen es gibt
- Planung und Erstellung von Social-Media-Kampagnen
- Budget und Kosten sinnvoll einschätzen
- Ideen für wirkungsstarke Kampagnen
- Beispiele erfolgreicher Social-Media-Kampagnen
- Social-Media-Kampagnen mit Influencern
- Wichtige KPIs und Kennzahlen für Kampagnen
- Social-Media-Kampagnen mit Checkliste absichern
Was ist eine Social-Media-Kampagne?

Social-Media-Kampagnen sind zeitlich begrenzte Aktionen in sozialen Netzwerken, mit denen ihr ein klar definiertes Ziel verfolgt. Im Unterschied zum dauerhaften Social-Media-Marketing sind Kampagnen wie ein Scheinwerfer, der für eine bestimmte Zeit auf ein Thema, ein Produkt oder ein Anliegen gerichtet wird.
Eine Social-Media-Kampagne besteht in der Regel aus mehreren abgestimmten Inhalten, die sich gegenseitig verstärken. Ihr plant im Voraus, welche Botschaft ihr senden wollt, wie ihr Aufmerksamkeit schafft und welche Menschen ihr erreichen möchtet. Statt „wir posten einfach mal etwas“ lautet die Frage eher: Was soll am Ende dieser Kampagne messbar passiert sein?
- Die Kernidee einer Social-Media-Kampagne: Ein klares Ziel, eine stimmige Story und mehrere Beiträge, die in kurzer Zeit auf genau dieses Ziel einzahlen.
Wichtig ist, dass eine Kampagne nicht bedeutet, dass ihr eure Kanäle komplett umkrempelt. Sie legt sich eher wie eine zusätzliche Schicht über euren normalen Content. In der Kampagnenphase haben bestimmte Themen Priorität, ohne dass ihr alle anderen Inhalte dauerhaft einstellt.
Typische Merkmale von Social-Media-Kampagnen
Auch wenn jede Organisation Social-Media-Kampagnen anders aufzieht, tauchen bestimmte Merkmale immer wieder auf. Sie helfen euch, Kampagnen von spontanen Einzelaktionen und losem Posten zu unterscheiden.
- Zeitlich begrenzt – Kampagnen haben einen klaren Start und ein klares Ende, oft gekoppelt an einen Launch, ein Event oder eine Saison.
- Konkretes Ziel – ihr wollt etwas Spezifisches erreichen, etwa Anmeldungen, Verkäufe, Bewerbungen oder eine bestimmte Reichweite.
- Kernbotschaft und Story – es gibt eine zentrale Idee, einen Satz oder ein Motiv, das sich durch alle Inhalte zieht.
- Definierte Zielgruppe – Kampagnen richten sich an bestimmte Personen oder Segmente, nicht „alle, die uns irgendwie folgen“.
- Messbarkeit – ihr wisst vorab, welche Kennzahlen ihr anschaut, um Erfolg oder Misserfolg zu bewerten.
Wenn diese Elemente fehlen, wird aus der Kampagne schnell nur ein bunter Mix aus Posts. Das ist nicht automatisch schlecht, macht es aber sehr viel schwerer, später nachzuvollziehen, ob sich Aufwand und Budget gelohnt haben.
Abgrenzung zu Social-Media-Strategie und Always-on-Content
Eine häufige Verwechslung im Alltag: Social-Media-Kampagnen, Social-Media-Strategie und das laufende Social Media sollen alles auf einmal sein. Praktischer wird es, wenn ihr die Ebenen trennt.
Die Social-Media-Strategie gibt den Rahmen vor. Sie beschreibt, welche Rolle Social Media in eurem Marketingmix spielt, welche Zielgruppen ihr langfristig ansprechen wollt und wie ihr als Marke wahrgenommen werden möchtet. Die Strategie ändert sich nicht jeden Monat, sondern entwickelt sich Schritt für Schritt über längere Zeit.
Der Always-on-Content ist alles, was kontinuierlich läuft: regelmäßige Posts, Stories, Reels, kurze Einblicke, Fachwissen, Community Antworten. Dieser Content sorgt dafür, dass eure Kanäle lebendig bleiben, ihr in Feeds auftaucht und Beziehungen zu Followern pflegt.
Social-Media-Kampagnen setzen genau dort an:
- Sie nutzen die langfristige Strategie als Orientierung und verstärken bestimmte Ziele in einem klaren Zeitfenster.
Eine Kampagne kann zum Beispiel ein Produkt hervorheben, das schon lange im Sortiment ist, oder einen Schwerpunkt aus eurer Strategie sichtbar machen. Sie ist kein Ersatz für die Strategie, sondern eine taktische Umsetzung. Und sie ist kein Ersatz für laufenden Content, sondern ein zusätzlicher Fokus, der euch hilft, in bestimmten Phasen deutlich stärker aufzufallen.
Typische Ziele von Social-Media-Kampagnen
Damit Social-Media-Kampagnen mehr sind als „wir machen mal etwas Lautes“, braucht ihr klare Ziele. Je konkreter, desto leichter wird später die Auswertung und desto einfacher fällt es, intern Entscheidungen zu treffen.
- Markenbekanntheit und Reichweite – ihr wollt, dass möglichst viele passende Menschen eure Marke oder ein bestimmtes Thema wahrnehmen.
- Leads und Verkäufe – ihr möchtet Anfragen, Demo Buchungen, Newsletter Anmeldungen oder direkte Bestellungen aus Social Media generieren.
- Community und Engagement – ihr wollt mehr Kommentare, Nutzerbeiträge, Hashtag Nutzung oder Rückmeldungen zu einem bestimmten Thema.
- Employer Branding – ihr möchtet als Arbeitgeber sichtbarer werden und passende Bewerbungen erhalten.
- Positionierung und Haltung – ihr wollt deutlich machen, wofür ihr steht, etwa bei Nachhaltigkeit, Innovation oder Diversität.
Ein Ziel wie „mehr Reichweite“ ist als Startpunkt ok, aber für eine Kampagne meist zu vage. Besser sind Formulierungen wie „wir wollen innerhalb eines Monats mindestens 50 Prozent mehr Reichweite in unserer Kernzielgruppe erzielen“ oder „wir möchten während der Kampagne 100 qualifizierte Newsletter Anmeldungen über Social Media gewinnen“.
Wann sich Social-Media-Kampagnen besonders lohnen
Natürlich könnt ihr jederzeit eine Social-Media-Kampagne starten. In der Praxis gibt es aber Situationen, in denen Kampagnen deutlich mehr Wirkung entfalten, weil sie mit bestehenden Anlässen, Stimmungen oder internen Projekten verknüpft sind.
- Produktlaunch oder Relaunch – wenn ihr etwas Neues auf den Markt bringt oder ein bestehendes Angebot deutlich weiterentwickelt habt.
- Aktionen und saisonale Peaks – Rabattaktionen, Events, Messen, Spendenaktionen, Jahreswechsel, Branchentage.
- Recruiting Phasen – wenn mehrere Stellen gleichzeitig besetzt werden sollen oder ihr euch als Arbeitgeber in einer Region oder Branche neu positioniert.
- Imagearbeit – zum Beispiel nach einem Rebranding, einem Strategiewechsel oder bei großen Veränderungen im Unternehmen.
In all diesen Fällen hilft eine Social-Media-Kampagne, Energie zu bündeln. Statt über Monate immer wieder einzelne Posts zum gleichen Thema zu veröffentlichen, baut ihr einen klaren Spannungsbogen: Aufmerksamkeit erzeugen, Interesse vertiefen, konkrete Handlungen anbieten. So wird für eure Zielgruppen deutlich, dass gerade etwas Wichtiges passiert.
- Social-Media-Kampagnen sind zeitlich begrenzte Aktionen mit klaren Zielen, Botschaften und Zielgruppen, nicht nur einzelne spontane Posts.
- Sie unterscheiden sich von der Social-Media-Strategie und vom laufenden Always-on-Content, bauen aber auf beidem auf und verstärken bestimmte Schwerpunkte.
- Typische Ziele reichen von Markenbekanntheit über Leads und Verkäufe bis hin zu Employer Branding und klarer Positionierung.
- Besonders sinnvoll sind Social-Media-Kampagnen, wenn es starke Anlässe gibt, etwa Produktlaunches, Aktionen, Recruiting Phasen oder größere Veränderungen im Unternehmen.
- Je genauer ihr Ziel, Zeitraum und Erfolgsmessung definiert, desto leichter könnt ihr später beurteilen, ob sich eure Social-Media-Kampagne gelohnt hat.
Arten von Social-Media-Marketingkampagnen

Awareness Kampagnen für Reichweite und Markenbekanntheit
Viele Social-Media-Kampagnen zielen darauf, dass mehr Menschen eure Marke oder ein bestimmtes Thema überhaupt wahrnehmen. Diese Awareness Kampagnen wollen nicht zwingend sofort verkaufen, sondern Reichweite und Bekanntheit in einer klar definierten Zielgruppe aufbauen.
Typische Merkmale solcher Kampagnen:
- Fokus auf starke Visuals, einprägsame Botschaften und leicht verständliche Inhalte.
- Kennzahlen wie Reichweite, Impressionen, Video Views, Marken Suchanfragen und Profilaufrufe stehen im Vordergrund.
- Call to Actions sind oft weich, zum Beispiel „Mehr erfahren“, „Folgen“ oder „Speichern“.
Awareness Kampagnen eignen sich besonders gut für Produktlaunches, neue Markenauftritte, Themenwochen oder wenn ihr in einem neuen Markt sichtbar werden wollt. Wichtig ist, dass ihr vorher festlegt, welche Zielgruppe ihr erreichen möchtet und welche Kanäle dafür am sinnvollsten sind. Reichweite um jeden Preis bringt wenig, wenn sie in den falschen Feeds landet.
Performance Kampagnen für Leads und Verkäufe
Performance Kampagnen gehen einen Schritt weiter: Hier sollen Social-Media-Kampagnen nicht nur Aufmerksamkeit erzeugen, sondern konkrete Handlungen auslösen. Das können Conversions, Anfragen, Demo Buchungen, Downloads, Shop Bestellungen oder Anmeldungen zu einem Webinar sein.
Charakteristisch für Performance Kampagnen sind:
- klare, gut sichtbare Call to Actions wie „Jetzt buchen“, „Kostenlos testen“ oder „Jetzt Platz sichern“.
- stärkerer Fokus auf Landing Pages, Formulare und Prozesse, die auch mobil gut funktionieren.
- Kennzahlen wie Conversion Rate, Kosten pro Lead oder Kosten pro Bestellung.
Damit Performance Kampagnen funktionieren, braucht ihr mehr als gute Creatives. Der gesamte Weg vom Social-Media-Beitrag bis zum Abschluss muss stimmig sein: Ladezeiten, Formularlänge, Vertrauen, Zahlungsoptionen, Bestätigungsmails. Wenn an einer Stelle ein Bruch ist, verliert ihr Menschen, obwohl die Social-Media-Kampagne ihren Job eigentlich gemacht hat.
Community und Engagement Kampagnen
Neben Reichweite und Performance gibt es Social-Media-Kampagnen, die vor allem eure bestehende Community aktivieren sollen. Hier geht es weniger darum, neue Menschen zu erreichen, sondern darum, eure Kanäle lebendig zu halten und Beziehungen zu vertiefen.
Typische Formen solcher Kampagnen sind zum Beispiel:
- Hashtag Aktionen, bei denen Nutzerinnen und Nutzer eigene Beiträge teilen.
- Gewinnspiele, bei denen Kommentare, Markierungen oder geteilte Posts gefragt sind.
- Challenges, in denen die Community über einen bestimmten Zeitraum etwas ausprobiert oder dokumentiert.
- Frage Aktionen, Umfragen, Q&A Formate oder „Ask me anything“ Sessions.
Der Wert solcher Social-Media-Kampagnen liegt oft in qualitativen Effekten: Menschen fühlen sich einbezogen, ihr lernt eure Zielgruppen besser kennen und ihr sammelt Inhalte, die ihr später wieder verwenden könnt. Die Kennzahlen sind eher Kommentare, Shares, gespeicherte Beiträge, Antworten in Stories oder neue Nutzerbeiträge mit eurem Hashtag.
Employer Branding und Recruiting Kampagnen
Social-Media-Kampagnen spielen auch im Recruiting eine immer größere Rolle. Statt nur klassische Stellenanzeigen zu schalten, nutzen viele Unternehmen Social Media, um als Arbeitgeber sichtbar und greifbar zu werden. Kampagnen können helfen, einzelne Rollen zu besetzen oder die Arbeitgebermarke insgesamt zu stärken.
Typische Bausteine solcher Kampagnen:
- Einblicke in Teams, Projekte und Arbeitsalltag.
- Statements von Mitarbeitenden, warum sie gern im Unternehmen arbeiten.
- Kurzvideos zu Benefits, Entwicklungsmöglichkeiten und Kultur.
- Klar kommunizierte Bewerbungswege, zum Beispiel über einfache Formulare oder direkte Kontaktmöglichkeiten.
Wichtig ist hier die Glaubwürdigkeit. Hochglanzclips, die nicht zur Realität passen, fliegen relativ schnell auf. Social-Media-Kampagnen für Employer Branding wirken am besten, wenn sie sichtbare Stärken betonen, aber nicht alles perfekt darstellen. Menschen merken, ob ein Unternehmen versucht, sich komplett neu zu erfinden oder ob es authentisch zeigt, wo es heute steht.
Always-on vs Kampagnenmodus kombinieren
In der Praxis müsst ihr euch selten entscheiden, ob ihr nur Always-on Content oder nur Social-Media-Kampagnen macht. Der stärkste Effekt entsteht, wenn beides gut ineinandergreift. Der laufende Content hält euch in den Feeds präsent, Kampagnen setzen gezielte Höhepunkte.
Ein mögliches Zusammenspiel kann so aussehen:
- Always-on Content liefert regelmäßig Tipps, Einblicke und Updates und baut Vertrauen auf.
- Mehrmals im Jahr plant ihr Social-Media-Kampagnen zu wichtigen Themen, Produkten oder Aktionen.
- Vor einer Kampagne nutzt ihr den laufenden Content, um Themen subtil vorzubereiten, etwa durch erste Fragen oder Umfragen.
- Nach der Kampagne greift ihr Inhalte wieder auf, zeigt Ergebnisse, lernt aus Feedback und integriert gute Elemente in euren Alltag.
So wird Social Media nicht zu einem ständigen Entweder-oder, sondern zu einem System, in dem Routine und Spitze zusammenarbeiten. Ihr müsst nicht jede Woche eine neue Social-Media-Kampagne starten. Entscheidend ist, dass ihr bewusst wählt, welche Art von Kampagne zu welchem Zeitpunkt wirklich sinnvoll ist und wie sie zum Rest eurer Kommunikation passt.
- Awareness Kampagnen zielen auf Reichweite und Markenbekanntheit und arbeiten stark mit Visuals, Storytelling und weichen Call to Actions.
- Performance Kampagnen wollen konkrete Handlungen wie Leads oder Verkäufe auslösen und benötigen klare Angebote, gute Landing Pages und sauberes Tracking.
- Community und Engagement Kampagnen aktivieren vor allem bestehende Follower und setzen auf Dialog, Nutzerbeiträge und Interaktion.
- Employer Branding Kampagnen machen euch als Arbeitgeber sichtbar, indem sie Einblicke, Menschen und Kultur zeigen statt nur Stellenanzeigen zu posten.
- Der stärkste Effekt entsteht, wenn ihr Always-on Content und Social-Media-Kampagnen kombiniert und unterschiedliche Kampagnenarten gezielt über das Jahr verteilt einsetzt.
Social-Media-Kampagnen planen und erstellen

Ausgangslage analysieren und Ziel definieren
Bevor ihr eine Social Media Kampagne planen könnt, lohnt sich ein ehrlicher Blick auf den Status quo. Viele Probleme in Social-Media-Kampagnen entstehen nicht, weil die Idee schlecht ist, sondern weil niemand vorher geprüft hat, wo ihr eigentlich steht und was realistisch ist.
Für eine erste Analyse helfen ein paar einfache Fragen, die ihr idealerweise schriftlich beantwortet:
- Welche Kanäle nutzen wir aktuell aktiv und wie oft posten wir dort wirklich?
- Welche Inhalte der letzten Monate haben überdurchschnittlich gut performt, welche sind kaum aufgefallen?
- Woher kommt derzeit der meiste Traffic oder die meisten Anfragen aus Social Media?
- Wie viel Zeit, Budget und interne Ressourcen stehen uns für eine Social-Media-Kampagne wirklich zur Verfügung?
Auf Basis dieser Bestandsaufnahme definiert ihr anschließend euer Kampagnenziel. Wichtig ist, dass es spezifisch, messbar und zeitlich begrenzt ist. Statt „mehr Reichweite“ lieber „wir wollen im Kampagnenzeitraum die durchschnittliche monatliche Reichweite auf Instagram in unserer Kernzielgruppe um 40 Prozent steigern“ oder „wir möchten 50 qualifizierte Demo Anfragen über LinkedIn generieren“.
Ein klar formuliertes Ziel ist der rote Faden für alles, was danach kommt: Kanäle, Botschaft, Creatives, Landing Pages, Kennzahlen. Wenn ihr merkt, dass ihr euch intern nicht auf ein Ziel einigen könnt, ist das ein wertvolles Signal. Besser ihr klärt das vor der Social-Media-Kampagne, als mitten im Lauf über Ziele zu diskutieren.
Zielgruppen und Personas für Social-Media-Kampagnen schärfen
Die beste Idee bringt wenig, wenn niemand sich angesprochen fühlt. Deshalb gehört zur Planung von Social-Media-Kampagnen immer die Frage: Für wen machen wir das konkret? Statt vage „unsere Kunden“ zu sagen, hilft es, 2 bis 4 Personas zu definieren, also typische Vertreter eurer Zielgruppen.
Eine Persona muss kein Roman sein. Ein kurzer Steckbrief reicht:
- Rolle und Umfeld, zum Beispiel „Marketing Managerin in einem mittelständischen B2B Unternehmen“.
- Wichtige Aufgaben und Probleme im Alltag, etwa „muss Leads liefern, hat aber wenig Zeit und Budget“.
- Typische Informationsquellen, zum Beispiel „LinkedIn und Fachartikel, gelegentlich YouTube“.
- Häufige Fragen im Kontext eures Angebots, etwa „wie kann ich mit wenig Budget sichtbarer werden“.
Für eine Social-Media-Kampagne könnt ihr dann prüfen, welche Persona im Mittelpunkt steht. Eine Kampagne, die gleichzeitig alle Personas maximal glücklich machen soll, wird meist so weich, dass sie niemanden wirklich trifft. Besser ist, im Kampagnenkonzept klar zu sagen: „Diese Social-Media-Kampagne richtet sich primär an Persona A, Persona B nehmen wir mit, ist aber nicht Fokus.“
Wenn ihr mehrere sehr unterschiedliche Zielgruppen habt, kann es sinnvoll sein, lieber zwei kleinere, fokussierte Social-Media-Kampagnen nacheinander zu planen, statt alles in eine große Kampagne zu pressen.
Botschaft, Kernidee und Kampagnenmechanik festlegen
Wenn Ziel und Zielgruppe stehen, ist die nächste Frage: Was ist die eine Sache, die Menschen aus dieser Social-Media-Kampagne mitnehmen sollen? Das ist eure Kernbotschaft. Sie sollte einfach genug sein, dass man sie in einem Satz verstehen und in einem Hook oder Visual darstellen kann.
Hilfreich ist es, zwischen drei Ebenen zu unterscheiden:
- Kernbotschaft – der wichtigste Satz, zum Beispiel „Mit unserem Tool sparst du pro Woche einen Tag Reporting Zeit“.
- Kernidee – wie ihr diese Botschaft verpackt, etwa „Wir zeigen echte Kalender Screenshots vorher und nachher“.
- Kampagnenmechanik – wie Menschen mitmachen oder reagieren sollen, zum Beispiel „Challenge“, „Gewinnspiel“, „Serie“, „Live Format“.
Die Mechanik entscheidet darüber, wie sich eure Social-Media-Kampagne im Feed anfühlt. Ein Gewinnspiel wirkt anders als eine Serie mit Lernsnacks, ein Countdown zu einem Event anders als eine Hashtag Aktion mit Nutzergeschichten. Versucht, Mechanik und Ziel zueinander passend zu wählen. Für reine Awareness kann eine visuelle Serie gut funktionieren, für Community Aufbau eher eine Challenge, für Leads vielleicht ein Webinar oder ein Freebie.
Schreibt eure Botschaft und die Grundidee einmal klar auf. Das hilft später beim Briefing für Grafiker, Texterinnen, Videoteams oder externe Partner. Und ihr habt etwas, worauf ihr in Abstimmungen immer wieder zurückkommen könnt.
Kanäle und Formate für die Social-Media-Kampagne wählen
Jetzt kommt der Teil, der in vielen Teams als Erstes diskutiert wird, aber eigentlich erst nach Ziel und Botschaft dran ist: Auf welchen Plattformen läuft die Social-Media-Kampagne und in welchen Formaten?
Stellt euch ein paar einfache Fragen:
- Wo ist die wichtigste Zielpersona wirklich aktiv und empfänglich für Inhalte von Marken?
- Welche Kanäle können wir realistisch mit guten Inhalten bedienen, ohne das Team zu überlasten?
- Welche Formate passen zur Botschaft: kurze Reels, Karussells, längere Videos, Stories, Lives, LinkedIn Posts, YouTube Shorts?
Ein typisches Setup kann zum Beispiel so aussehen:
Instagram für kurze, visuelle Inhalte und Reels, LinkedIn für fachliche Posts und persönliche Perspektiven von Mitarbeitenden, TikTok für kreative Kurzvideos, YouTube für längere Erklärformate oder Aufzeichnungen von Lives. Ihr müsst nicht überall vertreten sein. Lieber zwei Kanäle gut als vier halbherzig.
Entscheidet außerdem, ob ihr Inhalte plattformspezifisch erstellt oder sinnvoll recycelt. Ein Reel kann in abgewandelter Form als TikTok oder YouTube Short funktionieren, ein LinkedIn Karussell kann zur Basis für einen ausführlicheren Blogartikel werden, den ihr wiederum aus Social Media heraus verlinkt. Wichtig ist, dass sich die Social-Media-Kampagne auf jedem Kanal so anfühlt, als wäre sie dafür gemacht.
Content Planung, Redaktionsplan und Produktionsablauf
Wenn klar ist, was ihr sagen wollt und wo, kommt der praktische Teil: Welche Inhalte erscheinen wann, in welchem Format und wer kümmert sich darum? Hier zahlt sich ein gut strukturierter Redaktionsplan aus.
Für Social-Media-Kampagnen könnt ihr euch an einem einfachen Raster orientieren:
- Spalten für Datum, Kanal, Format, Thema, Hook oder Betreffzeile, Ziel der einzelnen Veröffentlichung.
- Zusätzliche Spalten für Verantwortliche, Status (Idee, in Produktion, zur Freigabe, geplant) und benötigte Assets.
Plant die Social-Media-Kampagne grob rückwärts: Wann soll der Höhepunkt sein, zum Beispiel ein Launch Tag, ein Event oder das Ende der Aktion? Welche Inhalte braucht es davor, um Aufmerksamkeit aufzubauen, Fragen zu beantworten und Vertrauen zu stärken? Und welche Posts nach dem Höhepunkt, um Ergebnisse zu teilen, Feedback einzusammeln oder Leads weiterzuentwickeln?
Legt außerdem den Produktionsablauf fest: Wer schreibt die Texte, wer erstellt Visuals oder Videos, wer gibt frei, wer plant und veröffentlicht, wer antwortet auf Kommentare und Nachrichten? Je klarer diese Rollen im Vorfeld sind, desto weniger Chaos entsteht in der heißen Phase, wenn Inhalte schnell live gehen sollen.
Tracking Setup und technische Vorbereitung
Eine Social-Media-Kampagne ohne sauberes Tracking fühlt sich an wie Autofahren ohne Tacho. Ihr kommt irgendwie an, wisst aber nicht, was unterwegs passiert ist. Deshalb gehört zur Planung immer auch ein technischer Teil, auch wenn er weniger glamourös klingt.
Wichtige Punkte, die ihr vor Start checken solltet:
- UTM Parameter und Links – nutzt konsistente Kampagnennamen und Quellen, damit ihr später in der Webanalyse sehen könnt, welche Social-Media-Kampagnen was gebracht haben.
- Conversion Events – stellt sicher, dass wichtige Handlungen wie Käufe, Formularabschlüsse oder Anmeldungen als Events getrackt werden.
- Landing Pages – prüft Ladezeiten, mobile Darstellung, Formularlogik und Fehlerseiten, bevor ihr Traffic hinschickt.
- Datenschutz und Consent – achtet darauf, dass ihr nur Tools einsetzt, die ihr datenschutzrechtlich sauber abgebildet habt, inklusive Einwilligungsbanner.
Ein Testlauf vor der Social-Media-Kampagne ist Gold wert. Klickt selbst einmal den kompletten Weg durch, am besten von mehreren Geräten aus. Kommt ihr überall an, wo ihr ankommen sollt? Sind Buttons sichtbar, Formulare benutzbar, Bestätigungsmails verständlich? Solche Details entscheiden oft darüber, ob eine Social-Media-Kampagne im Alltag performt oder nicht.
- Bevor ihr eine Social Media Kampagne planen könnt, braucht ihr einen ehrlichen Blick auf Ausgangslage, Ziele und Ressourcen.
- Klare Personas helfen, Botschaft und Mechanik der Social-Media-Kampagne auf reale Menschen auszurichten statt ins Blaue zu senden.
- Die Kombination aus Kernbotschaft, Kampagnenidee und passender Mechanik ist entscheidend für Wiedererkennung und Beteiligung.
- Wählt Kanäle und Formate gezielt, statt überall mitzuspielen, und plant Inhalte in einem strukturierten Redaktionsplan.
- Ein sauberes Tracking Setup mit konsistenten Links, Events und getesteten Landing Pages macht es möglich, Erfolge und Lernpunkte später wirklich zu sehen.
Budget und Kosten für Social-Media-Kampagnen

Kostenfaktoren einer Social-Media-Kampagne im Überblick
Wenn ihr über Budget für Social-Media-Kampagnen sprecht, geht es nicht nur um das Geld, das in Anzeigen fließt. Kosten entstehen an mehreren Stellen, oft auch dort, wo sie im ersten Moment nicht sichtbar sind. Wer die wichtigsten Kostenfaktoren kennt, kann besser planen und intern realistischer argumentieren.
Zu den typischen Bestandteilen gehören:
- Interne Zeit – Konzeption, Abstimmung, Content Erstellung, Community Management, Reporting.
- Externe Leistungen – zum Beispiel Freelancer für Text, Grafik, Video, Fotografie oder Spezialthemen wie Motion Design.
- Media Budget – eingesetztes Anzeigenbudget auf Plattformen wie Meta, TikTok, LinkedIn oder YouTube.
- Tools und Lizenzen – Planungstools, Grafiksoftware, Musiklizenzen, eventuell zusätzliche Analysewerkzeuge.
- Produktion – Studiomiete, Equipment, Requisiten, Reisekosten, falls aufwendigere Shootings geplant sind.
Nicht jede Social-Media-Kampagne braucht alle diese Elemente. Manchmal reichen interne Ressourcen, ein gutes Smartphone und ein kleines Anzeigenbudget. Wichtig ist, dass ihr die Kosten bewusst betrachtet, statt nur das Media Budget zu sehen und den Rest zu unterschätzen.
Budget für Social-Media-Kampagnen planen
Wie viel Budget eine Social-Media-Kampagne braucht, hängt von euren Zielen, Zielgruppen und Kanälen ab. Eine grobe Hilfe kann folgende Denkweise sein: Was muss passieren, damit die Kampagne für euch als Erfolg gilt, und wie viel seid ihr bereit, pro Ergebnis zu investieren?
Ihr könnt Budget grob auf zwei Arten planen:
- Top down – ihr habt eine fixe Summe im Marketingbudget und verteilt sie auf Kampagnen im Jahr. Dann überlegt ihr, welche Ziele mit der verfügbaren Summe realistisch sind.
- Bottom up – ihr startet von Zielzahlen, etwa „100 Leads“, und rechnet rückwärts mit Erfahrungswerten zu Conversion Rates und Kosten pro Lead.
In der Praxis empfiehlt sich oft ein Mix. Ihr habt einen Rahmen, innerhalb dessen ihr bewegt, und rechnet trotzdem grob Szenarien durch. Für eine Social-Media-Kampagne könnt ihr zum Beispiel ansetzen:
- Wie viele Menschen müssen wir erreichen, damit unser Ziel realistisch ist?
- Welche Klick- oder Conversion Rates sind erfahrungsgemäß machbar?
- Was wäre ein akzeptabler Betrag pro Lead, Bestellung oder Bewerbung für uns?
Gerade wenn ihr zum ersten Mal ernsthaft Budget in Social-Media-Kampagnen steckt, lohnt sich ein Testansatz mit kleinerem Budget, aus dem ihr für größere Kampagnen lernt. Wichtig ist, dass ihr euch intern auf eine Spanne einigt, in der ihr euch bewegen wollt und dürft.
Paid vs organische Social-Media-Kampagnen
Eine häufige Frage lautet: Brauchen wir für Social-Media-Kampagnen immer ein Media Budget oder können wir auch rein organisch arbeiten? Die ehrliche Antwort ist: Es kommt darauf an, wie groß eure bestehende Reichweite ist und wie ambitioniert euer Ziel ist.
Organische Social-Media-Kampagnen können gut funktionieren, wenn:
- ihr bereits eine aktive, relevante Community habt, die gut auf eure Inhalte reagiert,
- die Kampagnenmechanik auf Engagement und Teilen ausgelegt ist, zum Beispiel Challenges oder Hashtag Aktionen,
- ihr bereit seid, während der Kampagne viel Zeit in Community Management zu investieren.
Paid Kampagnen spielen ihre Stärken aus, wenn ihr:
- eine spezifische Zielgruppe außerhalb eurer bisherigen Follower erreichen wollt,
- klare Conversion Ziele habt, bei denen Zielgruppen Targeting und Frequenzsteuerung wichtig sind,
- einen klaren Kampagnenzeitraum habt, in dem ihr sicherstellen wollt, dass genug Menschen eure Inhalte sehen.
In vielen Fällen ist eine Kombination sinnvoll: Organische Inhalte für die eigene Community, unterstützt durch Anzeigen, die die stärksten Posts verstärken oder gezielt neue Personen ansprechen. So könnt ihr Media Budget gezielt einsetzen, statt alles auf einmal in eine einzige Creative Variante zu stecken.
Typische Budgetrahmen für kleine, mittlere und große Kampagnen
Es gibt keine universelle Zahl, die für jede Branche und jedes Unternehmen passt. Trotzdem hilft eine grobe Orientierung, um Erwartungen zu kalibrieren. Wichtig ist, dass ihr Budget immer im Verhältnis zu Ziel, Markt und potenziellem Ertrag betrachtet.
Grob gesprochen lassen sich drei Kategorien unterscheiden:
- Kleine Social-Media-Kampagnen – eher auf bestehende Community ausgerichtet, mit überschaubaren Produktionskosten und einem begrenzten Media Budget. Geeignet für Tests, lokale Aktionen oder Nischenangebote.
- Mittlere Kampagnen – mit professionellerer Produktion, mehreren Formaten und einem spürbaren Anzeigenbudget, um auch neue Zielgruppen anzusprechen. Oft eingesetzt bei Produktlaunches oder wichtigen saisonalen Peaks.
- Große Kampagnen – mit umfangreicher Konzeption, Zusammenarbeit mit Creators oder Influencern, umfangreicher Produktion und deutlich höherem Media Budget. Eher relevant für größere Marken oder zentrale Unternehmensinitiativen.
Statt nur absolute Zahlen zu diskutieren, kann es hilfreich sein, Budget in Relation zu eurem durchschnittlichen Kundenwert oder Jahresumsatz zu sehen. Eine Social-Media-Kampagne, die einen hohen Anteil eurer Zielkunden erreicht oder eine wichtige Produktlinie stützt, darf mehr kosten als eine kleine Testaktion am Rand.
Kostenfallen und wie du sie vermeidest
Ein Teil des Budgets für Social-Media-Kampagnen versickert nicht im Media Spend, sondern in unklaren Prozessen und spontanen Entscheidungen. Ein paar typische Kostenfallen tauchen in vielen Organisationen immer wieder auf.
- Späte Konzeptänderungen – wenn nach der Produktion grundlegend umgedacht wird, werden Drehs, Grafiken oder Texte doppelt bezahlt.
- Zu viele Kanäle gleichzeitig – lieber zwei Kanäle gut statt fünf mäßig. Jeder zusätzliche Kanal produziert Aufwand.
- Keine Wiederverwendung – hochwertige Inhalte werden einmal genutzt und dann vergessen, statt sie später in anderen Formaten einzusetzen.
- Ungenutzte Testmöglichkeiten – wenn ihr nie A/B Tests für Creatives oder Zielgruppen macht, zahlt ihr oft mehr pro Ergebnis als nötig.
- Fehlende Abstimmung – wenn Vertrieb, Produktteam oder HR von der Social-Media-Kampagne erst erfahren, wenn sie gestartet ist, gehen Synergien und Chancen verloren.
Viele dieser Kostenfallen lassen sich durch saubere Planung und klare Verantwortlichkeiten vermeiden. Eine halbe Stunde mehr für Briefing, Konzept und Abstimmung spart später oft deutlich mehr an Produktionskosten und Nerven. Und je konsequenter ihr aus vergangenen Social-Media-Kampagnen lernt, desto effizienter werden die nächsten.
- Zu den Kosten von Social-Media-Kampagnen gehören nicht nur Anzeigen, sondern auch interne Zeit, externe Produktion, Tools und Vorbereitung.
- Realistisches Budget entsteht, wenn ihr Ziele, gewünschte Ergebnisse und akzeptable Kosten pro Ergebnis miteinander verknüpft.
- Organische Social-Media-Kampagnen können mit einer aktiven Community funktionieren, für ambitionierte Ziele ist Paid Unterstützung oft sinnvoll.
- Statt nur absolute Summen zu diskutieren, solltet ihr Budgets im Verhältnis zu Kundenwert, Markt und Relevanz der Kampagne sehen.
- Typische Kostenfallen wie späte Konzeptänderungen, zu viele Kanäle oder fehlende Tests lassen sich mit klarer Planung und Wiederverwendung von Inhalten deutlich reduzieren.
Vor- und Nachteile von Social-Media-Kampagnen

Vorteile von Social-Media-Kampagnen
Social-Media-Kampagnen haben für Unternehmen mehrere Vorteile, die über kurzfristige Reichweite hinausgehen. Richtig aufgesetzt können sie Fokus, Messbarkeit und interne Klarheit schaffen, die im hektischen Social-Media-Alltag sonst leicht verloren gehen.
Typische Vorteile sind zum Beispiel:
- Fokussierte Aufmerksamkeit – statt viele Themen parallel zu spielen, rückt für eine bestimmte Zeit ein klares Anliegen in den Mittelpunkt.
- Bessere Messbarkeit – durch klare Zeiträume, Ziele und Tracking wird sichtbar, was eine konkrete Social-Media-Kampagne gebracht hat.
- Interne Bündelung – mehrere Bereiche im Unternehmen können sich auf ein Thema konzentrieren, etwa Marketing, Vertrieb und HR.
- Storytelling über mehrere Beiträge hinweg – Kampagnen erlauben es, eine Geschichte in Etappen zu erzählen, statt alles in einen Post zu quetschen.
- Lernchancen – jede Social-Media-Kampagne liefert Daten und Feedback, aus denen ihr für zukünftige Aktionen lernen könnt.
Besonders in Organisationen, in denen Social Media bisher eher nebenher lief, kann eine gut geplante Kampagne ein Wendepunkt sein. Plötzlich gibt es klare Deadlines, Verantwortlichkeiten und ein sichtbares Ergebnis, das intern diskutiert werden kann.
Nachteile und Risiken von Social-Media-Kampagnen
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Social-Media-Kampagnen sind kein Zaubertrick, der alle Marketingprobleme löst. Sie bringen eigene Risiken mit, die du kennen solltest, bevor du Budget und Energie hineinsteckst.
- Aufwand und Komplexität – Konzeption, Produktion, Abstimmung und Reporting kosten deutlich mehr Zeit als spontane Einzelposts.
- Erwartungsdruck – je größer die Social-Media-Kampagne intern aufgeladen wird, desto höher die Enttäuschung, wenn Ergebnisse hinter Erwartungen zurückbleiben.
- Abhängigkeit von Plattformen – Algorithmus Änderungen, Reichweitenschwankungen oder technische Probleme können Kampagnen beeinflussen.
- Reputationsrisiko – je sichtbarer eine Kampagne ist, desto größer die Angriffsfläche für Kritik, Missverständnisse oder Shitstorms.
Viele dieser Nachteile lassen sich abmildern, wenn ihr Transparenz schafft: realistische Ziele, offene Kommunikation über Unsicherheiten, Monitoring während der Kampagne und die Bereitschaft, bei Bedarf nachzusteuern. Wer Social-Media-Kampagnen nur als „wir hauen mal richtig drauf“ versteht, sieht diese Risiken oft erst, wenn es zu spät ist.
Social-Media-Kampagnen in regulierten Branchen
In regulierten Branchen wie Gesundheit, Finanzen oder öffentlichen Einrichtungen sind Social-Media-Kampagnen noch einmal sensibler. Hier kommen zu den üblichen Risiken rechtliche Vorgaben, Compliance Regeln und gesellschaftliche Erwartungen dazu.
Typische Herausforderungen sind zum Beispiel:
- bestimmte Aussagen dürfen nicht oder nur sehr eingeschränkt getroffen werden,
- Freigabeprozesse sind länger, weil mehrere Stellen prüfen müssen,
- Fehlinterpretationen können schneller zu Vertrauensverlust führen.
Das bedeutet aber nicht, dass Social-Media-Kampagnen in solchen Branchen unmöglich sind. Sie brauchen nur eine noch sorgfältigere Planung. Das kann heißen: enger Austausch mit Rechtsabteilung und Compliance, klare No-Gos im Briefing, saubere Quellenangaben, sensibler Umgang mit Bildern und Testimonals. Wenn diese Grundlagen geklärt sind, können Social-Media-Kampagnen sogar helfen, komplexe Themen verständlich zu machen und Versachlichung in Diskussionen zu bringen.
Wann Social-Media-Kampagnen das falsche Instrument sind
Manchmal ist der Wunsch nach einer Social-Media-Kampagne verständlich, aber nicht das passendste Werkzeug. Statt reflexartig „Wir machen eine Kampagne“ zu sagen, lohnt ein kurzer Realitätscheck.
- Wenn Produkt, Service oder interne Prozesse noch gar nicht stabil sind, kann eine große Sichtbarkeit mehr Fragen als Vorteile erzeugen.
- Wenn ihr keinerlei Ressourcen für Community Management habt, kann eine Kampagne mit vielen Reaktionen schnell überfordern.
- Wenn die Website, der Shop oder das Bewerbungsformular in einem schlechten Zustand sind, verstärkt eine Kampagne nur die Schwächen.
- Wenn ihr noch nie in Ruhe Zielgruppen und Positionierung geklärt habt, wird eine Social-Media-Kampagne eher zur internen Baustelle.
In solchen Situationen kann es sinnvoller sein, zuerst Grundlagen zu stärken: Inhalte verbessern, Prozesse vereinfachen, Website optimieren, kleinere Tests fahren. Eine Social-Media-Kampagne ist ein Verstärker. Sie vergrößert im Zweifel auch das, was noch nicht gut funktioniert. Die Kunst liegt darin, den richtigen Moment zu wählen, in dem Verstärkung wirklich hilft.
- Social-Media-Kampagnen bündeln Aufmerksamkeit und machen Erfolge leichter messbar, als wenn Inhalte beliebig über das Jahr verteilt werden.
- Sie können intern für Klarheit sorgen, weil Ziele, Zeiträume und Verantwortlichkeiten explizit festgelegt werden.
- Gleichzeitig sind Social-Media-Kampagnen aufwendig, erhöhen Erwartungsdruck und machen euch sichtbarer, auch für Kritik.
- In regulierten Branchen brauchen Kampagnen besondere Sorgfalt bei Freigaben, Formulierungen und Bildwahl.
- Nicht jede Situation braucht eine Social-Media-Kampagne. Manchmal ist es sinnvoller, zuerst Grundlagen wie Produkt, Website oder Prozesse zu stabilisieren.
Ideen für effektive Social-Media-Kampagnen

Best Practices für effektive Social-Media-Kampagnen
Wenn Menschen nach „social media kampagnen best practice“ suchen, hoffen sie oft auf eine geheime Abkürzung. In der Realität gibt es keine eine perfekte Formel, aber eine Reihe von Prinzipien, die in vielen erfolgreichen Social-Media-Kampagnen wieder auftauchen.
- Klarer Fokus – jede Social-Media-Kampagne verfolgt genau ein Hauptziel, nicht fünf gleichzeitig.
- Starke erste Sekunden – Hooks, Thumbnails und Einstiege entscheiden, ob Menschen überhaupt dranbleiben.
- Plattform Fit – Inhalte fühlen sich naturnah an, nicht wie ein TV Spot, der zufällig im Feed gelandet ist.
- Konsistente Gestaltung – Kampagnen wiedererkennt man auf den ersten Blick, selbst bei unterschiedlichen Formaten.
- Klare Call to Actions – jede Veröffentlichung hat eine nachvollziehbare nächste Handlung, selbst wenn sie klein ist.
Effektive Social-Media-Kampagnen wirken selten zufällig. Sie entstehen dort, wo kreative Ideen, Verständnis für Zielgruppen und solide Auswertung zusammenkommen. Best Practices sind kein starres Regelwerk, aber ein guter Ausgangspunkt für eigene Experimente.
Content Ideen für Social-Media-Kampagnen
Eine der häufigsten Fragen lautet: „Welche Social Media Kampagnen Ideen können wir überhaupt umsetzen?“ Manchmal fehlt nicht die Strategie, sondern einfach ein Pool an Formaten, aus denen ihr auswählen könnt. Ein paar Ansatzpunkte, die ihr auf eure Themen übertragen könnt:
- Serienformate – zum Beispiel „30 Tage, 30 kurze Tipps“, „Jede Woche ein Kundenbeispiel“, „Montagsmythen und Freitagsfakten“.
- Challenges – kleine Aufgaben, die Community oder Mitarbeitende über einen Zeitraum lösen und dokumentieren.
- Vorher Nachher – Prozesse, Räume, Kennzahlen oder Produkte im Vergleich, gern mit ehrlichen Zwischenschritten.
- Blick hinter die Kulissen – Alltag im Team, Produktion, Fehler und Learnings, echte Zwischentöne statt nur Hochglanz.
- Aktionen mit Nutzerbeiträgen – Hashtags, in denen Menschen ihre Erfahrungen teilen, die ihr dann kuratiert und kommentiert.
Wenn du Social Media Kampagnen Ideen sammelst, lohnt sich ein einfaches System: Liste anlegen, Ideen kurz skizzieren, grob bewerten nach Aufwand, Nutzen und Passung zu euren Zielen. So müsst ihr nicht bei jeder neuen Social-Media-Kampagne bei Null anfangen, sondern könnt auf einen wachsenden Ideenspeicher zurückgreifen.
Strategien für unterschiedliche Plattformen
Effektive social media kampagnen strategien sehen auf Instagram anders aus als auf LinkedIn oder TikTok. Die Grundlogik ist ähnlich, aber die Signale, die Plattformen auswerten, und die Erwartungen der Nutzerinnen und Nutzer unterscheiden sich.
- Instagram – stark visuell, Reels und Stories für schnelle Aufmerksamkeit, Karussells für etwas tiefere Inhalte, Hashtags und Audio Trends können helfen.
- TikTok – kurze, oft sehr persönliche Videos, die schnell auf den Punkt kommen, klare Hooks, authentische Produktion ist wichtiger als perfekte Optik.
- LinkedIn – textstarke Posts, Karussells und persönliche Perspektiven, die Fachlichkeit und Haltung kombinieren, Kommentare sind besonders wertvoll.
- YouTube – längere Formate, Tutorials, Interviews, aber auch Shorts, die Kampagnen Teaser oder Ausschnitte zeigen.
Eine Social-Media-Kampagne muss nicht jede Plattform perfekt bespielen. Im Gegenteil, oft ist es wirkungsvoller, sich auf ein bis zwei Kernkanäle zu fokussieren und dort wirklich plattformspezifisch zu denken. Wenn ihr Inhalte recycelt, sollte das bewusst passieren, nicht im Sinne von blindem Crossposting.
- Social media kampagnen best practice bedeutet nicht eine starre Formel, sondern wiederkehrende Prinzipien wie klarer Fokus, starke Hooks und Plattform Fit.
- Ein Ideenspeicher mit Social Media Kampagnen Ideen hilft, bei neuen Kampagnen schnell auf passende Formate zurückgreifen zu können.
- Effektive social media kampagnen strategien berücksichtigen die Besonderheiten jeder Plattform, statt überall den gleichen Content zu posten.
- Wenn du Social-Media-Kampagnen entlang des Funnels denkst, erkennst du besser, wo welche Kampagne welchen Beitrag leisten kann.
- Typische Fehler wie unklare Ziele, zu breite Zielgruppen oder fehlende Auswertung lassen sich mit etwas Disziplin vermeiden und machen jede neue Kampagne besser.
Beispiele für erfolgreiche Social-Media-Kampagnen

Social-Media-Kampagnen wirken oft abstrakt, solange man nur über Konzepte spricht. Spannend wird es, wenn man sich echte Kampagnen anschaut und sieht, wie Marken und Organisationen in Deutschland ihre Ideen in Posts, Videos und Hashtags übersetzt haben. Die folgenden Beispiele zeigen sehr unterschiedliche Ansätze – von Verkehrsbetrieb über Supermarkt bis NGO und Baumarkt – und machen greifbar, was eine Kampagne in der Praxis stark macht.
Beispiel 1: BVG – #weilwirdichlieben
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) waren lange vor allem als notwendiges Übel bekannt. Mit der Kampagne #weilwirdichlieben hat der Verkehrsverbund seine Marke in Social Media komplett gedreht: Selbstironie, Berliner Schnauze und bewusst überspitzte Motive machten aus einem typischen „Service Account“ einen der bekanntesten Social Auftritte im deutschsprachigen Raum.
Wichtige Elemente dieser Social-Media-Kampagne:
- Klares Narrativ: Statt nur Fahrplaninfos zu posten, erzählt die BVG die Geschichte einer etwas chaotischen, aber liebenswerten Begleiterin im Alltag der Berlinerinnen und Berliner.
- Mut zur Angreifbarkeit: Die Kampagne spielte bewusst mit Klischees über Verspätungen, volle Bahnen und genervte Fahrgäste. Das hat Shitstorms angezogen, aber auch enorme Sichtbarkeit gebracht.
- Starke Hashtag Mechanik: #weilwirdichlieben wurde zum Dach für Memes, Plakate, Videos und User Generated Content und tauchte quer durch die Social Plattformen auf.
Für deine eigenen Social-Media-Kampagnen kannst du dir hier abschauen, wie stark es wirkt, wenn du eine klare Tonalität durchziehst, statt allem gefallen zu wollen. Und: Ein guter Hashtag ist kein Deko Element, sondern eine Einladung zur Beteiligung.
Beispiel 2: Edeka – „Supergeil“ und emotionale Storytelling Kampagnen
Die Supermarkt Kette Edeka hat mit ihren Social-Media-Kampagnen mehrfach gezeigt, wie stark Bewegtbild in Kombination mit Social Media wirken kann. Besonders bekannt wurde der Spot „Supergeil“, in dem Friedrich Liechtenstein mit deadpan Humor durch Edeka Produkte und Alltagsszenen tanzt. Der Clip (YouTube-Link zum Video) wurde millionenfach aufgerufen und geteilt und machte den Begriff „supergeil“ zum Meme.
Später folgten weitere Kampagnen wie emotionale Weihnachtsfilme, die ebenfalls stark über Social Media verbreitet wurden. Die Mechanik dahinter ist in beiden Fällen ähnlich:
- Starke Hauptidee: Ein klarer, einprägsamer Hook (Supergeil Song, emotionaler Twist im Weihnachtsfilm), der in wenigen Sekunden hängen bleibt.
- Kanalübergreifende Verwertung: Langversionen auf YouTube, kürzere Cuts für Instagram, Facebook und Co, dazu Hashtags und begleitende Posts.
- Branding ohne Dauerlogo: Die Marke ist in Stimmung, Figuren und Setting präsent, ohne dass das Logo ständig eingeblendet werden muss.
Für deine Social-Media-Kampagnen heißt das: Ein gutes Video ist nicht einfach nur ein TV Spot, den du ins Netz schiebst. Es lohnt sich, von Anfang an zu überlegen, wie die Geschichte in verschiedenen Längen, Formaten und Plattform Logiken funktionieren soll.
Beispiel 3: Terre des Femmes – #UnhateWomen
Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes hat mit der Kampagne #UnhateWomen gezeigt, wie Social-Media-Kampagnen gesellschaftliche Debatten anstoßen können. Im Kern der Kampagne stehen Frauen, die sexistische und gewaltverherrlichende Textzeilen aus erfolgreichen Rap Songs nüchtern vorlesen. Befreit von Beat und Hochglanz Video wird deutlich, wie brutal viele dieser Texte sind.
Die Social-Mechanik dahinter ist sehr bewusst gewählt:
- Starker Kontrast: Dass die betroffenen Zielgruppe selbst die Texte spricht, erzeugt Irritation und Aufmerksamkeit.
- Gezieltes Targeting: Ein Teil der Inhalte wurde als Pre Roll vor genau den Musikvideos geschaltet, aus denen die Texte stammen. So treffen Botschaft und Zielgruppe direkt aufeinander.
- Hashtag als Bewegung: #UnhateWomen bündelt Reaktionen, Medienberichte und Statements von Unterstützenden, aber auch Kritikern.
Auch wenn du keine NGO bist, kannst du aus dieser Social-Media-Kampagne viel mitnehmen: Eine starke, relevante Haltung, cleveres Targeting und ein kreativer Bruch mit Erwartungen erzeugen oft mehr Wirkung als reine Produktbotschaften.
Beispiel 4: Hornbach – „Sag es mit deinem Projekt“
Der Baumarkt Hornbach setzt seit Jahren auf Kampagnen, die Heimwerken als Ausdruck von Persönlichkeit inszenieren. Unter dem Motto „Sag es mit deinem Projekt“ wurden aufwändige Spots veröffentlicht, in denen Menschen mit absurden, intensiven Projekten ihre Gefühle ausdrücken. Social Media spielt dabei eine zentrale Rolle, um aus TV Spots laufende Gespräche zu machen.
Typische Elemente dieser Social-Media-Kampagnen:
- Starkes Leitmotiv: Aus „Sag es mit deinem Projekt“ lässt sich jede Menge Social Content ableiten, von Projekteinblicken bis zu Community Aktionen.
- Community Einbindung: Nutzerinnen und Nutzer teilen eigene Projekte, kommentieren, reagieren auf Motive und werden so Teil der Kampagne.
- Plattformgerechte Zuschnitte: Kürzere, pointierte Szenen funktionieren auf Instagram und TikTok, längere Versionen auf YouTube.
Hornbach zeigt damit, wie stark es ist, wenn Kampagnen Idee, Bildwelt, Claim und Social Content zusammenpassen. Für kleinere Unternehmen muss das nicht so aufwändig sein, aber der Gedanke dahinter ist übertragbar: Entwickle eine Kampagne, aus der du über Wochen und Monate kleinen Social Content „herausbrechen“ kannst.
Was du aus diesen Social-Media-Kampagnen lernen kannst
Die Beispiele sind sehr unterschiedlich, aber sie folgen einigen gemeinsamen Mustern, die du für eigene Social-Media-Kampagnen übernehmen kannst, egal ob du ein kleines lokales Unternehmen oder eine größere Marke betreust.
- Klare Idee vor Kanälen: Alle Kampagnen haben eine einfache, starke Grundidee, die sich in einem Satz erklären lässt. Erst danach kommt die Frage, wie diese Idee auf TikTok, Instagram oder YouTube übersetzt wird.
- Mut zur Kante: BVG und Terre des Femmes zeigen, dass Ecken und Kanten Aufmerksamkeit bringen. Glatte Kampagnen gehen im Feed oft unter.
- Längere Atem statt One Hit Wonder: Erfolgreiche Social-Media-Kampagnen sind selten ein einzelner Post, sondern eine Serie von Inhalten, die über Wochen immer wieder auf dieselbe Kernbotschaft einzahlen.
- Verknüpfung mit Zielen: Hinter allen Beispielen stehen klare Ziele: Image verbessern, Marke emotional aufladen, gesellschaftliche Debatte anstoßen, Umsätze befeuern. Der Content ist darauf ausgerichtet, nicht umgekehrt.
Wenn du deine nächsten Social-Media-Kampagnen planst, lohnt sich ein kurzer Realitätscheck an solchen Beispielen: Was ist die eine Idee, die wirklich hängen bleibt. Wo zeigst du Haltung. Und welche Formate helfen deiner Zielgruppe, diese Idee im Alltag immer wieder zu sehen und zu erleben.
- Echte Social-Media-Kampagnen wie BVG #weilwirdichlieben, Edeka „Supergeil“, #UnhateWomen oder Hornbach „Sag es mit deinem Projekt“ zeigen, wie unterschiedlich erfolgreiche Ansätze aussehen können.
- Gemeinsam haben sie eine starke Kernidee, eine klare Tonalität und eine enge Verzahnung von Kampagnen Konzept und Social Content.
- Mut, Haltung und Wiedererkennbarkeit zahlen sich aus, wenn Social-Media-Kampagnen nicht nur nett anzusehen sind, sondern auf konkrete Ziele wie Image, Reichweite oder gesellschaftliche Wirkung einzahlen.
- Statt einzelne Posts zu planen, lohnt es sich, Kampagnen zu entwickeln, aus denen du über längere Zeit immer wieder neue Inhalte für deine wichtigsten Plattformen ableiten kannst.
Social-Media-Kampagnen mit Influencern

Warum Influencer in Social-Media-Kampagnen so stark wirken
Social-Media-Kampagnen mit Influencern kombinieren die Stärken klassischer Kampagnen mit der Nähe und Glaubwürdigkeit einzelner Personen. Statt nur über Markenaccounts zu kommunizieren, sprichst du Zielgruppen über Menschen an, denen sie bereits freiwillig folgen. Dadurch können Reichweite, Vertrauen und Social Proof in kurzer Zeit deutlich steigen.
Typische Effekte, wenn du Influencer in deine Social-Media-Kampagnen einbindest:
- Schneller Reichweitenaufbau – du nutzt bestehende Communities, statt sie komplett neu aufzubauen.
- Glaubwürdige Empfehlungen – Produkte und Botschaften wirken weniger wie klassische Werbung.
- Plattform Fit – Influencer kennen Formate, Trends und Tonalität ihrer Plattform aus dem Alltag.
- Mehr Perspektiven – deine Kampagne wird durch persönliche Stories und unterschiedliche Blickwinkel angereichert.
Wichtig: Influencer ersetzen deine eigenen Social-Media-Kanäle nicht. Sie sind ein zusätzlicher Hebel für deine Kampagne und funktionieren am besten, wenn deine Marke selbst sichtbar und ansprechbar bleibt.
Rollen von Influencern in Social-Media-Kampagnen
Influencer können in Social-Media-Kampagnen sehr unterschiedliche Rollen übernehmen. Je klarer du definierst, was ihre Aufgabe ist, desto leichter fällt die Auswahl und das Briefing.
- Reichweiten Booster – Influencer sorgen in der Awareness Phase dafür, dass möglichst viele passende Menschen die Kampagnenbotschaft überhaupt sehen.
- Storyteller – sie erzählen persönliche Geschichten, zeigen Alltagssituationen und machen dein Angebot greifbar.
- Trusted Tester – Influencer probieren Produkte, Services oder Events aus und teilen ehrliche Erfahrungen.
- Host oder Gesicht der Kampagne – eine Person führt durch mehrere Inhalte, Events oder Formate der Kampagne.
- Co Creator – Influencer bringen eigene Ideen ein und entwickeln inhaltliche Bausteine für deine Social-Media-Kampagnen mit.
Gerade bei größeren Kampagnen lohnt es sich, verschiedene Rollen bewusst zu kombinieren, statt alle Verantwortung auf eine einzelne Person zu legen.
Micro, Macro und B2B Influencer gezielt einsetzen
Nicht jede Social-Media-Kampagne braucht prominente Gesichter. Oft sind kleinere oder spezialisierte Accounts wirkungsvoller, weil ihre Community enger und thematisch fokussierter ist. Für die Kampagnenplanung kannst du grob unterscheiden zwischen Micro Influencern, größeren Creator Profilen und fachlichen B2B Stimmen.
- Micro Influencer – kleinere Communities mit hoher Interaktion. Gut für spitze Zielgruppen, lokale Kampagnen oder Nischenthemen.
- Macro Creator – größere Reichweiten, geeignet für breite Awareness und Kampagnen mit hohem Mediadruck.
- B2B Stimmen und Expertinnen – Personen mit hoher fachlicher Reputation, oft auf LinkedIn oder YouTube aktiv, ideal für erklärungsbedürftige Angebote.
Für Social-Media-Kampagnen kann ein Mix sinnvoll sein: einzelne größere Profile für Sichtbarkeit, mehrere Micro Influencer für Tiefe und Nähe zur Zielgruppe. Entscheidend ist nicht die Followerzahl, sondern wie gut Community, Thema und Kampagnenziel zusammenpassen.
Influencer für deine Social-Media-Kampagnen auswählen
Die Auswahl der passenden Influencer entscheidet maßgeblich darüber, ob deine Social-Media-Kampagnen authentisch wirken oder nach austauschbarer Werbung aussehen. Nimm dir Zeit, um Profile nicht nur oberflächlich zu prüfen.
- Zielgruppen Fit – passen Alter, Interessen und Themen der Community zu deinen Personas und Kampagnenzielen.
- Inhaltlicher Fit – produziert die Person bereits Inhalte, die zu deiner Branche, deinem Problemfeld oder deinem Stil passen.
- Engagement und Kommentare – wie intensiv wird diskutiert, gestellt und geteilt, nicht nur wie viele Likes es gibt.
- Vergangene Kooperationen – mit welchen Marken arbeitet die Person zusammen und wie wirken diese Inhalte im Feed.
- Werte und Haltung – passt die Art, wie Themen behandelt werden, zu deiner Marke und deiner Kampagne.
Gerade bei Social-Media-Kampagnen mit mehreren Influencern kann es sinnvoll sein, eine kurze Übersicht zu erstellen: Links zu Profilen, Zielgruppe, Reichweite, thematischer Schwerpunkt, Preisrahmen. So kannst du intern besser vergleichen und Entscheidungen begründen.
Zusammenarbeit in Kampagnen strukturieren und briefen
Damit Influencer in Social-Media-Kampagnen nicht einfach nur dein Kampagnenplakat nachsprechen, brauchst du ein gutes Briefing mit klaren Leitplanken und bewusstem Freiraum. Ziel ist, dass Botschaft und Angebot stimmen, aber der Stil der Person erhalten bleibt.
- Kampagnenziel erklären – statt nur Produktinfos zu schicken, erklärst du, was die Social-Media-Kampagne insgesamt erreichen soll.
- Must Haves definieren – Botschaften, Hashtags, Landing Pages, Rabattcodes, Kennzeichnungspflichten und eventuell rechtliche Hinweise.
- Formate und Timings festlegen – wie viele Posts, Reels, Stories oder Videos, in welchem Zeitraum und auf welchen Plattformen.
- Freiraum sichern – klar sagen, was flexibel ist: Formulierungen, Beispiele aus dem Alltag, persönliche Bewertungen.
- Nutzungsrechte klären – darfst du Inhalte der Influencer in eigenen Social-Media-Kampagnen, Anzeigen oder auf der Website wiederverwenden und wie lange.
Vergiss nicht die rechtliche Seite: Werbung muss sichtbar gekennzeichnet sein, Kooperationsverhältnisse sollten transparent sein und sensible Themen brauchen gegebenenfalls zusätzliche Abstimmung. Das schützt sowohl deine Marke als auch die Influencer.
Erfolgsmessung von Social-Media-Kampagnen mit Influencern
Auch bei Influencern gilt: Social-Media-Kampagnen sollten nicht nur nach Bauchgefühl bewertet werden. Mach dir vorab klar, welche Kennzahlen wirklich über Erfolg oder Misserfolg entscheiden und wie du sie messen kannst.
- Reichweite und Views – wie viele passende Menschen haben Beiträge und Stories der Influencer gesehen.
- Engagement – Kommentare, Antworten, Shares und gespeicherte Beiträge rund um deine Kampagne.
- Traffic und conversions – Klicks auf Kampagnenlinks, Anmeldungen, Käufe oder andere Ziele über UTM Parameter, Tracking Links oder individuelle Codes.
- Sentiment – Tonalität der Kommentare und Nachrichten, Feedback aus der Community.
- Langfristige Effekte – Markensuchen, Newsletter Anmeldungen oder Follower Zuwachs auf deinen eigenen Kanälen nach der Kampagne.
Erstelle am Ende jeder Social-Media-Kampagne einen kurzen Auswertungsblock speziell für die Influencer Zusammenarbeit: Was hat gut funktioniert, welche Inhalte wurden besonders gut angenommen, welche Profile haben geliefert und wo gab es Reibung. Diese Learnings helfen dir, zukünftige Kooperationen gezielter zu planen.
- Influencer verstärken Social-Media-Kampagnen, indem sie bestehende Communities, Vertrauen und plattformspezifisches Know-how einbringen.
- Definiere vorab die Rolle der Influencer in der Kampagne, statt sie nur als zusätzliche Reichweitenlieferanten zu sehen.
- Wichtiger als Followerzahlen sind Zielgruppen Fit, Werte, Inhalte und Engagement Qualität.
- Ein gutes Briefing kombiniert klare Botschaften, Formatvorgaben und rechtliche Anforderungen mit kreativer Freiheit der Influencer.
- Miss den Erfolg von Influencer Kampagnen nicht nur an Views, sondern auch an Traffic, conversions, Sentiment und nachhaltigen Effekten auf deine Marke.
KPIs und Kennzahlen für Social-Media-Kampagnen

Warum KPIs für Social-Media-Kampagnen unverzichtbar sind
Ohne klare Kennzahlen bleiben Social-Media-Kampagnen ein Bauchgefühl. Du siehst vielleicht Likes und ein paar Kommentare, aber du weißt nicht, ob deine Kampagne wirklich etwas für Marke, Leads oder Umsatz bewirkt. KPIs machen sichtbar, ob deine Social-Media-Kampagnen ihr Ziel erreichen, wo Budget versickert und an welchen Stellen du nachjustieren solltest.
Wichtig ist dabei die Haltung: Kennzahlen sind kein Selbstzweck und keine Kontrollfolie, um einzelne Posts zu zerreißen. Sie helfen dir vielmehr, Muster zu erkennen, Hypothesen zu testen und Kampagnen Schritt für Schritt besser zu machen.
- Stell dir bei jedem KPI die Frage: Welche Entscheidung würde ich anders treffen, wenn dieser Wert steigt oder fällt.
Wichtige KPIs für Social-Media-Kampagnen entlang der Journey
Für Social-Media-Kampagnen ist es sinnvoll, Kennzahlen entlang der Customer Journey zu strukturieren. So erkennst du, ob es am Aufmerksamkeitsaufbau, am Interesse oder an der Conversion hakt.
- Awareness KPIs: Impressionen, Reichweite, Video Views, Anteil neuer Nutzerinnen und Nutzer. Sie zeigen, wie viele Menschen deine Kampagne überhaupt wahrnehmen.
- Engagement KPIs: Reaktionen, Kommentare, Shares, gespeicherte Beiträge, Klicks auf Profil oder Story Elemente. Sie machen sichtbar, ob deine Inhalte wirklich etwas auslösen.
- Traffic KPIs: Link Klicks auf Landing Pages, Zeit auf der Seite, Absprungraten. Sie verbinden Social-Media-Kampagnen mit deinem Webauftritt.
- Conversion KPIs: Anfragen, Käufe, Anmeldungen, Downloads oder Bewerbungen aus Kampagnen. Hier wird messbar, ob aus Aufmerksamkeit echte Ergebnisse werden.
- Effizienz KPIs: Cost per Click, Cost per Lead, Cost per Order, Return on Ad Spend. Sie helfen dir, Budgets über Kampagnen hinweg zu vergleichen.
Du musst nicht alle Kennzahlen gleichzeitig verfolgen. Wähle pro Social-Media-Kampagne lieber 3 bis 5 KPIs, die direkt an dein Kampagnenziel gekoppelt sind.
Ein schlankes Reporting für Social-Media-Kampagnen aufsetzen
Ein gutes Reporting für Social-Media-Kampagnen muss nicht kompliziert sein. Entscheidend ist, dass du regelmäßig und verständlich auf die Zahlen schaust und daraus Maßnahmen ableitest. Ein simples Kampagnenreporting kann zum Beispiel so aufgebaut sein:
- Kern KPIs: 3 bis 5 Hauptkennzahlen im Überblick, etwa Reichweite, Klicks, conversions und Kosten pro Ergebnis.
- Top Creatives: 3 Beiträge oder Anzeigen, die besonders gut performt haben, inklusive kurzer Notiz, warum sie vermutlich funktioniert haben.
- Learnings: 3 Beobachtungen, was du in der nächsten Social-Media-Kampagne anders machen willst.
- Nächste Schritte: 2 bis 3 konkrete Anpassungen, etwa andere Zielgruppen, neues Format oder veränderte Landing Page.
Wenn du diesen Rahmen beibehältst, entsteht mit der Zeit eine Sammlung aus Kampagnenreports, aus der du klare Muster ableiten kannst: Welche Botschaften, Plattformen und Formate für deine Social-Media-Kampagnen wirklich tragen und wo du mutig Dinge streichen kannst.
- KPIs machen sichtbar, ob Social-Media-Kampagnen nur Aufmerksamkeit erzeugen oder wirklich auf Leads, Umsatz oder Bewerbungen einzahlen.
- Denke Kennzahlen entlang der Journey: Awareness, Engagement, Traffic, Conversion und Effizienz.
- Für jede Kampagne reichen wenige, klar priorisierte KPIs, die direkt mit dem Kampagnenziel verknüpft sind.
- Ein schlankes, wiederkehrendes Reporting sorgt dafür, dass aus jeder Social-Media-Kampagne echte Learnings für die nächste Runde entstehen.
Checkliste für Social-Media-Kampagnen

Wie du die Checkliste für deine Social-Media-Kampagnen nutzt
Eine Checkliste für Social-Media-Kampagnen hilft dir, bei all den Ideen und To-dos den Überblick zu behalten. Statt jede Kampagne neu von Null zu denken, kannst du sie als Praxis Werkzeug nutzen, um schnell zu prüfen, ob wichtige Bausteine wirklich bedacht sind: von Zielen über Inhalte bis zu Tracking und Auswertung.
Praktischer Ansatz:
- Nimm dir vor einer neuen Social-Media-Kampagne 20 bis 30 Minuten Zeit und geh die Checkliste Punkt für Punkt durch.
- Markiere, was schon geklärt ist, was in Arbeit ist und wo ihr noch gar nicht begonnen habt.
- Leite aus den offenen Punkten 3 bis 5 konkrete Aufgaben ab, die du vor Kampagnenstart oder direkt nach dem Start erledigst.
Wichtig: Die Checkliste ist kein starrer Pflichtkatalog. Sie soll dir helfen zu sehen, wo deine Social-Media-Kampagnen schon solide aufgestellt sind und wo mit wenig Aufwand viel Wirkung drin ist. Gerade bei kleineren Teams ist es normal, dass nicht immer alles perfekt abgehakt ist.
Checkliste für deine Social-Media-Kampagnen
- Mit einer klaren Checkliste erkennst du schnell, ob deine Social-Media-Kampagnen auf stabilen Zielen, Zielgruppen und Kanälen aufbauen.
- Die Bereiche Idee, Content, Landing Pages, Organisation und Tracking helfen dir, keine entscheidenden Details zu übersehen.
- Nutze die Checkliste wiederkehrend, damit aus jeder Social-Media-Kampagne nicht nur Ergebnisse, sondern auch strukturierte Learnings entstehen.
Tools für Social-Media-Kampagnen

Es gibt eine große Anzahl an Tools, die dir bei Planung, Umsetzung und Auswertung von Social-Media-Kampagnen helfen können. Du musst nicht alles gleichzeitig einsetzen. Wichtiger ist, ein kleines Set von Werkzeugen auszuwählen, das zu eurem Kampagnenvolumen, eurem Budget und eurem Team passt.
Typische Toolkategorien für Social-Media-Kampagnen sind:
- Plattform eigene Insights: Statistiken direkt in Instagram, LinkedIn, TikTok oder YouTube. Sie zeigen, wie einzelne Kampagnenbeiträge performen und welche Zielgruppen du erreichst.
- Planungs- und Publishing-Tools: Werkzeuge, mit denen du Kampagnenposts im Voraus planst, kanalübergreifend koordinierst und Freigaben organisiert.
- Kampagnen- und Ads-Tools: Oberflächen wie Meta Ads Manager oder Google Ads, in denen du Budgets, Zielgruppen, Platzierungen und A/B Tests deiner Social-Media-Kampagnen steuerst.
- Webanalyse: Tools, mit denen du siehst, was Menschen auf eurer Website oder Landing Page tun, nachdem sie aus der Kampagne gekommen sind.
- Listening und Monitoring: Werkzeuge, die Erwähnungen deiner Kampagne, deines Hashtags oder deiner Marke erfassen, damit du Stimmung und Diskussionen im Blick behältst.
Gerade am Anfang reicht oft eine Kombination aus Plattform Insights, einem sauberen Webanalyse Setup, einem einfachen Planungstool und den jeweiligen Ads Managern der Plattformen. Je komplexer deine Social-Media-Kampagnen werden, desto eher lohnt sich der Blick auf spezialisierte Lösungen. Eine Auswahl verbreiteter Tools siehst du in der folgenden Übersicht.
| Tool | Kostenloser Plan | Notiz |
|---|---|---|
| Meta Business Suite | ja | Kostenloses Dashboard für Posts, Nachrichten und Insights auf Facebook und Instagram, inklusive Kennzahlen zu Social-Media-Kampagnen und Ads. |
| LinkedIn Analytics | ja | Analytics für Unternehmensseiten, Beiträge und Zielgruppen direkt in LinkedIn, hilfreich für B2B Kampagnen. |
| YouTube Studio Analytics | ja | Auswertung von Views, Watchtime und Zielgruppen im YouTube Studio, inklusive Performance einzelner Kampagnenvideos. |
| TikTok Analytics | ja | Statistiken zu Followern, Views und Trends im TikTok Business Account, wichtig für Kampagnen mit Short Video Fokus. |
| Tool | Kostenloser Plan | Notiz |
|---|---|---|
| Buffer | ja, begrenzt | Preise ab ca. 6 Euro pro Monat, sinnvoll für kleinere Teams, die Kampagnenposts plattformübergreifend planen und veröffentlichen wollen. |
| Hootsuite | nein | Preise ab ca. 99 Euro pro Monat, mit Reporting und Teamfunktionen für komplexere Social-Media-Kampagnen. |
| Later | nein | Preise ab ca. 17 Euro pro Monat, stark auf visuelle Plattformen und Kampagnenplanung für Instagram und TikTok ausgerichtet. |
| Sprout Social | nein | Preise ab mittlerem dreistelligen Bereich pro Monat, umfangreiche Lösung für größere Teams mit Kampagnenplanung, Kollaboration und Reporting. |
| Tool | Kostenloser Plan | Notiz |
|---|---|---|
| Meta Ads Manager | ja | Zentrale Oberfläche für Facebook und Instagram Ads, inklusive Zielgruppen, Platzierungen, A/B Tests und detailliertem Kampagnenreporting. |
| Google Ads | ja | Schaltet unter anderem YouTube Ads und Discovery Kampagnen, lässt sich mit Webanalyse verbinden, um conversions aus Social-Media-Kampagnen sauber zu messen. |
| LinkedIn Campaign Manager | ja | Verwaltung von LinkedIn Kampagnen mit fein granularer B2B Zielgruppenauswahl, gut für Lead Kampagnen und Event Promotion geeignet. |
| TikTok Ads Manager | ja | Ermöglicht Kampagnen auf TikTok mit Formaten wie In Feed Ads oder Spark Ads, inklusive Zielgruppen Targeting und Performance Reports. |
| Tool | Kostenloser Plan | Notiz |
|---|---|---|
| Google Analytics 4 | ja | Kostenlose Webanalyse, mit der du Kampagnentraffic und conversions aus Social-Media-Kampagnen auswerten und UTM Parameter nutzen kannst. |
| Matomo | ja, Self Hosted | Cloud Preise ab ca. 19 Euro pro Monat, datenschutzfreundliche Alternative mit Kampagnen Tracking und individuellen Reports. |
| Plausible Analytics | nein | Preise ab ca. 9 Euro pro Monat, schlanke Lösung, die Kampagnen und Kanäle übersichtlich darstellt. |
| Fathom Analytics | nein | Preise ab ca. 15 Euro pro Monat, fokussiert auf Datenschutz und einfache, verständliche Reports für Kampagnen. |
| Tool | Kostenloser Plan | Notiz |
|---|---|---|
| Brandwatch | nein | Enterprise fokussiertes Social Listening, mit dem du Kampagnenhashtags, Marken Erwähnungen und Stimmungen über viele Plattformen hinweg beobachten kannst. |
| Talkwalker | nein | Umfassendes Monitoring Tool mit Alerts und Dashboards, um Reaktionen auf Social-Media-Kampagnen in Echtzeit zu verfolgen. |
| Mention | ja, begrenzt | Preise ab grob 40 Euro pro Monat, gut für kleinere Teams, die Marken- oder Kampagnenmentions tracken wollen. |
| Awario | nein | Preise ab ca. 39 Euro pro Monat, mit Fokus auf Keyword und Hashtag Monitoring für Social-Media-Kampagnen. |
- Für Social-Media-Kampagnen reicht oft eine Kombination aus Plattform Insights, Ads Managern, Webanalyse und einem Planungstool.
- Je klarer deine Ziele und Prozesse sind, desto leichter kannst du entscheiden, welche Toolkategorien wirklich Mehrwert bringen.
- Wichtiger als ein perfekter Tool Stack ist ein Setup, das ihr im Alltag konsequent nutzt, um Kampagnen sauber zu planen, zu steuern und auszuwerten.
Fazit

Social-Media-Kampagnen sind kein Zaubertrick, sondern ein geplanter Schwerpunkt innerhalb deiner laufenden Social-Media-Arbeit. Sie bündeln Aufmerksamkeit, Budget und Inhalte rund um eine klare Botschaft und einen konkreten Zeitraum. Wenn du deine Kampagnen bewusst aufsetzt, werden sie zum Motor für Reichweite, Leads, Verkäufe oder Bewerbungen und nicht nur zu ein paar hübschen Posts im Feed.
Im Kern hast du gesehen, dass Social-Media-Kampagnen immer dieselben Fragen beantworten müssen:
- Welches konkrete Ziel verfolgen wir, wer soll was tun und bis wann.
- Welche Zielgruppen sprechen wir an und auf welchen Plattformen passiert das sinnvoll.
- Welche Idee trägt die Kampagne und welche Formate bringen diese Idee auf den Punkt.
- Wie messen wir Erfolg und was lernen wir daraus für die nächste Kampagne.
Ob du ein lokales Unternehmen, ein Online Shop, eine Organisation oder ein B2B Anbieter bist: Social-Media-Kampagnen funktionieren dann gut, wenn sie zu deiner Marke, deinen Ressourcen und deiner Zielgruppe passen. Nicht jede Marke braucht virale Challenges, nicht jede Kampagne braucht Hochglanz Video. Manchmal sind einfache, ehrliche Inhalte mit sauberer Auswertung wirkungsvoller als der nächste kreative Blockbuster.
Realistische nächste Schritte für deine nächste Social-Media-Kampagne
Du musst nach diesem Artikel nicht sofort eine perfekte Social-Media-Kampagne launchen. Sinnvoller ist es, in kleinen, überschaubaren Schritten vorzugehen und bei jeder Kampagne ein bisschen strukturierter zu werden. Ein pragmatischer Einstieg kann so aussehen:
- Schreibe eine Seite zu deiner nächsten Social-Media-Kampagne: Ziel, Zielgruppe, Zeitraum, grobe Idee, Budget.
- Lege fest, auf welchen 1 bis 2 Plattformen die Kampagne wirklich stattfinden soll, statt alles überall zu posten.
- Baue eine einfache Landing Page oder nutze eine bestehende Seite, die gut zu deiner Botschaft und deinem Angebot passt.
- Plane 5 bis 10 konkrete Inhalte, die sich an der Kampagnenidee orientieren, statt jeden Post separat zu improvisieren.
- Definiere 3 Kennzahlen, anhand derer du nach Kampagnenende entscheiden willst, ob das Ganze erfolgreich war.
Wenn das einmal steht, kannst du beim nächsten Mal verfeinern: bessere Creatives, klarere Zielgruppen, sauberere UTM Struktur, mehr Tests. Wichtig ist, dass du nicht nur Kampagnen machst, sondern auch lernen willst, wie Social-Media-Kampagnen für deine Organisation am besten funktionieren.
Wann du deine Social-Media-Kampagnen überdenken solltest
Auch die beste Social-Media-Kampagne passt nicht für immer. Märkte, Plattformen und Zielgruppen verändern sich, Algorithmen schieben andere Formate nach vorne und dein eigenes Angebot entwickelt sich weiter. Es gibt ein paar typische Signale, bei denen sich ein kleiner Stopp lohnt, bevor du die nächste Kampagne einfach im gleichen Muster durchziehst.
- Du investierst regelmäßig Budget in Social-Media-Kampagnen, aber es kommen kaum qualifizierte Anfragen, Verkäufe oder Bewerbungen an.
- Deine Kampagnen sehen optisch gut aus, aber die Community reagiert wenig, speichert oder teilt Inhalte kaum.
- Intern kann niemand klar sagen, welches Ziel die letzte Kampagne hatte und ob es erreicht wurde.
- Der Aufwand pro Kampagne steigt, aber die Ergebnisse bleiben gleich oder werden schwächer.
In solchen Momenten hilft es, einen Schritt zurückzugehen und die Bausteine aus diesem Artikel noch einmal durchzugehen: Ziel, Zielgruppe, Mechanik, Inhalte, Landing Pages, KPIs. Oft reicht es, ein oder zwei Stellschrauben bewusst zu verändern, statt alles komplett neu zu erfinden.
- Social-Media-Kampagnen bündeln Aufmerksamkeit, Budget und Inhalte rund um klare Ziele, Zielgruppen und Zeiträume.
- Erfolgreich werden Kampagnen, wenn Idee, Formate, Landing Pages, Budget und Kennzahlen bewusst aufeinander abgestimmt sind.
- Starte lieber mit einer einfachen, sauber gedachten Social-Media-Kampagne und lerne daraus, statt den perfekten Wurf zu erwarten.
- Nutze jede Kampagne, um deine Annahmen zu testen, Learnings zu dokumentieren und deine nächste Social-Media-Kampagne ein Stück besser aufzusetzen.
Quellen und weiterführende Literatur zu Social-Media-Kampagnen
- „BVG auf Erfolgskurs mit #WeilWirDichLieben“ – Analyse der deutschen Kampagne der Berliner Verkehrsbetriebe.
- Red Dot Case: #weilwirdichlieben – deutsche Marken- und Kampagnenanalyse.
- „Social media trends in Germany 2024“ – aktuelle Daten zur Nutzung und Trends im deutschen Markt.
- Digital 2024: Germany – umfassender Bericht zu digitalen und Social-Media Nutzungsdaten in Deutschland.
- Laradi, S. et al. „Leveraging capabilities of social media marketing for brand equity and firm performance.“ 2024. Wissenschaftliche Studie zur Wirkung von Social Media Kampagnen.
- Ascani, I. & Ancillai, C. „Social media marketing and performance measurement: does it take two to tango?“ 2025. Systematische Literaturübersicht zu Kennzahlen und Kampagnen-Messung.
- Gräve, J. F. „What KPIs Are Key? Evaluating Performance Metrics for Social Media Campaigns.“ 2019. Betrachtet Metriken und Kennzahlen für Social Media Kampagnen.
- JIM Study 2024 – Jugend, Information, Medien: Einsichten zur Mediennutzung der 12- bis 19-Jährigen in Deutschland und Konsequenzen für Social Media Kampagnen.
- Daniel, W. T. „Social media campaigning across multiple platforms and languages: European Parliament case study.“ 2025. Transferierbare Erkenntnisse für Kampagnen-Strategien.
- „Global social media statistics research summary“ – Überblick zu globalen Social Media Statistiken und Relevanz für Kampagnen.
- „Ständiger Druck zur Erreichbarkeit – So stehen junge Deutsche inzwischen zu sozialen Medien“ – Studie zur Jugend und Social Media Belastung in Deutschland.
- Studie zur Wirkung von Social Media Kampagnen-Hashtags und User Generated Content in der Markenkommunikation. (Beispielartikel)
- Luceri, L. et al. „Leveraging Large Language Models to Detect Influence Campaigns in Social Media.“ 2023. Studie zur Analyse und Messung von Kampagnen-Mechaniken und Einfluss.
- Pew Research Center. „Teens, Social Media and Technology 2025.“ Studie zum Nutzungsverhalten junger Zielgruppen und ihrer Erwartungen an Plattformen und Inhalte.
- Pew Research Center. „Social Media and News Fact Sheet.“ Aktuelle Daten dazu, wie Menschen Social Media als Nachrichtenquelle nutzen.
- Ilenia Ascani, Chiara Ancillai. „Social media marketing and performance measurement: does it take two to tango?“ Journal of the Academy of Marketing Science, 2025. Wissenschaftliche Analyse zur Verknüpfung von Social Media Aktivitäten und Performance Kennzahlen.
- Financial Times. „Corporate marketing: getting real about social media.“ Beitrag zur Rolle von Social Media in Markenführung, Kommunikation und Kampagnensteuerung.
- Der Tagesspiegel. „Schluss mit den Ausreden für frauenverachtenden Rap!“ 2020. Bericht über die Kampagne #UnhateWomen von Terre des Femmes als Beispiel für aktivistische Social Media Kampagnen.
FAQs zu Social-Media-Kampagnen
Was ist eine Social-Media-Kampagne?
Eine Social-Media-Kampagne ist eine zeitlich begrenzte Aktion auf Social Media, die ein klares Ziel verfolgt, zum Beispiel Leads, Verkäufe oder Aufmerksamkeit für ein Thema. Im Unterschied zu laufenden Posts werden Inhalte, Zielgruppen, Budget und Zeitplan gezielt auf dieses Kampagnenziel ausgerichtet und im Paket geplant, veröffentlicht und ausgewertet.
Wie plane ich eine Social-Media-Kampagne?
Um eine Social-Media-Kampagne zu planen, definierst du zuerst ein klares Ziel und eine konkrete Zielgruppe. Danach wählst du passende Plattformen, entwickelst eine einfache Kampagnenidee, legst Formate und Inhalte fest, planst Budget und Laufzeit und richtest Tracking mit UTM Parametern und Zielen ein. Zum Schluss erstellst du einen Redaktionsplan und definierst, wer im Team wofür verantwortlich ist.
Welche Ziele sollte eine Social-Media-Kampagne haben?
Typische Ziele für Social-Media-Kampagnen sind zum Beispiel Markenbekanntheit steigern, qualifizierte Leads generieren, Verkäufe oder Buchungen anstoßen, Eventanmeldungen erhöhen oder Bewerbungen sammeln. Wichtig ist, dass du pro Kampagne ein oder maximal zwei Hauptziele priorisierst und sie messbar formulierst, etwa als Anzahl Leads oder Verkäufe in einem bestimmten Zeitraum und mit einem maximalen Cost per Resultat.
Wie hoch sollte das Budget für eine Social-Media-Kampagne sein?
Das Budget für eine Social-Media-Kampagne hängt von Ziel, Zielgruppe, Branche und Kanälen ab. Für erste Tests reichen oft schon einige hundert Euro, um Reichweite, Klickpreise und erste conversions zu verstehen. Bei größeren Zielen oder breiten Zielgruppen solltest du eher in vierstelligen Bereichen planen und Medienbudget, Produktionskosten und interne Zeit zusammen betrachten, statt nur auf den Ads Betrag zu schauen.
Welche Arten von Social-Media-Kampagnen gibt es?
Es gibt viele Arten von Social-Media-Kampagnen, zum Beispiel Produktlaunch Kampagnen, Verkaufs- oder Rabattaktionen, Lead Kampagnen mit Whitepaper oder Webinar, Recruiting Kampagnen, Community Aktionen mit Hashtags und Gewinnspiele. Daneben gibt es aktivistische oder Awareness Kampagnen, bei denen nicht direkt verkauft wird, sondern Einstellungen, Wissen oder Verhalten zu einem Thema verändert werden sollen.
Welche KPIs sind wichtig für Social-Media-Kampagnen?
Wichtige KPIs für Social-Media-Kampagnen sind Reichweite und Impressionen, Engagement Werte wie Reaktionen, Kommentare und Shares, Link Klicks, conversions wie Leads, Käufe oder Anmeldungen und Effizienzkennzahlen wie Cost per Click, Cost per Lead oder Return on Ad Spend. Welche Kennzahlen im Fokus stehen sollten, hängt direkt vom Kampagnenziel ab, deshalb brauchst du vor Start eine klare Zieldefinition.
Wie kann ich meine Social-Media-Kampagnen verbessern und optimieren?
Du verbesserst Social-Media-Kampagnen, indem du systematisch testest und auswertest statt nur auf einzelne Posts zu schauen. Vergleiche verschiedene Creatives, Texte, Zielgruppen und Platzierungen mit A/B Tests, überprüfe Landing Pages und Formulare und optimiere Schritt für Schritt die schwächsten Glieder in der Journey. Wichtig ist ein einfaches Reporting, in dem du nach jeder Kampagne festhältst, was du bei der nächsten Kampagne anders machen willst.
Was kostet eine Social-Media-Kampagne durchschnittlich?
Es gibt keinen festen Durchschnittspreis, weil Social-Media-Kampagnen sehr unterschiedlich skaliert werden können. Kleine Unternehmen starten oft mit wenigen hundert Euro Medienbudget plus interner Zeit und einfachen Creatives, während große Marken fünf- oder sechsstellige Budgets investieren. Entscheidend ist, dass die Kosten im Verhältnis zum Ziel und zum erwarteten Wert eines Leads, eines Verkaufs oder einer Bewerbung stehen und dass du Effizienzkennzahlen wie Cost per Resultat regelmäßig prüfst.
Welche Plattformen eignen sich am besten für Social-Media-Kampagnen?
Für B2C Kampagnen werden häufig Instagram, TikTok und manchmal Facebook eingesetzt, weil hier visuelle Inhalte, kurze Videos und Impulskäufe gut funktionieren. Im B2B Umfeld spielen LinkedIn und YouTube eine größere Rolle, etwa für Lead Kampagnen mit Webinaren oder erklärungsbedürftigen Produkten. Am wichtigsten ist jedoch, wo deine Zielgruppe wirklich aktiv ist und in welchem Kontext sie offen für Inhalte von Marken ist, nicht die Plattform an sich.
Wie lange sollte eine Social-Media-Kampagne laufen?
Die ideale Laufzeit einer Social-Media-Kampagne hängt von Ziel und Budget ab, liegt aber bei vielen Vorhaben zwischen zwei und acht Wochen. Sehr kurze Kampagnen von nur wenigen Tagen bekommen oft nicht genug Daten, um ordentlich zu optimieren, während sehr lange Kampagnen Gefahr laufen, dass Zielgruppen ermüden. Ein guter Ansatz ist, Kampagnen in Phasen zu denken, zum Beispiel Teaser Phase, Hauptphase und kurze Abschlussphase mit Auswertung.
Wie kann ein kleines Unternehmen Social-Media-Kampagnen umsetzen?
Kleine Unternehmen sollten Social-Media-Kampagnen bewusst schlank halten und sich auf ein klares Ziel und ein bis zwei Plattformen konzentrieren. Statt teurer Produktionen reichen oft authentische Fotos und kurze Videos, die dein Angebot und deinen Alltag zeigen, kombiniert mit einem gut durchdachten Angebot und einer einfachen Landing Page. Plane lieber wenige, gut vorbereitete Social-Media-Kampagnen pro Jahr, aus denen du gezielt lernst, als viele spontane Aktionen ohne klare Auswertung.
Welche Best Practices gibt es für erfolgreiche Social-Media-Kampagnen?
Best Practices für Social-Media-Kampagnen sind zum Beispiel eine klare Kernbotschaft, eine konsistente visuelle Linie, passende Plattformen, ein stimmiger Landing Page Flow und messbare KPIs. Erfolgreiche Kampagnen kombinieren Emotion und Mehrwert, nutzen Social Proof und Nutzerstimmen und sind technisch sauber getrackt. Entscheidend ist außerdem, dass Community Management eingeplant ist, damit Fragen, Kommentare und Rückmeldungen schnell aufgegriffen werden können.
Was ist der Unterschied zwischen Social-Media-Kampagnen und Social-Media-Marketing?
Social-Media-Marketing sorgt mit regelmäßigen Posts und Community Arbeit für Sichtbarkeit und Beziehungspflege im Alltag. Social-Media-Kampagnen sind dagegen zeitlich begrenzte Aktionen mit klar definiertem Ziel, eigenem Budget und fokussierter Botschaft. Beides gehört zusammen: Die laufende Präsenz baut Vertrauen und Publikum auf, Kampagnen nutzen diese Basis, um konkrete Ergebnisse wie Leads oder Verkäufe zu erzeugen.
Brauche ich spezielle Tools für Social-Media-Kampagnen?
Du kannst erste Social-Media-Kampagnen nur mit den Bordmitteln der Plattformen umsetzen, also mit Ads Managern, einfachen Insights und einem Basis Setup in deiner Webanalyse. Je größer und komplexer deine Social-Media-Kampagnen werden, desto sinnvoller werden zusätzliche Tools für Planung, Publishing, Reporting und Social Listening. Wichtiger als ein perfekter Tool Stack ist jedoch, dass du die vorhandenen Werkzeuge konsequent nutzt, um Kampagnen zu planen, zu testen und auszuwerten.
Hallo aus Frankfurt! Ich bin Lucas, Online-Marketing-Experte mit über 10 Jahren Erfahrung im Aufbau und in der Optimierung von Online-Marketing-Strategien, aktuell In-House bei einem führenden SaaS-Anbieter.
Auf Datenbasiert.de schreibe ich über Taktiken, Strategien und Ideen, die im Alltag wirklich funktioniert: von SEO/GEO und Paid Media bis Analytics, Social-Media-Marketing und Conversion-Optimierung.
Hast du Fragen, Ideen oder möchtest dich austauschen? Schreib mir gerne auf LinkedIn 🙂






