Remarketing holt frühere Besucher zurück, senkt Kosten je Akquisition und steigert Conversions. Dieser Artikel erklärt verständlich, was dahinter steckt, welche Varianten sich lohnen und wie ein sauberes Setup gelingt – mit praxistauglichen Beispielen und klaren Checklisten.
Was ist Remarketing?

Remarketing beschreibt das gezielte Wiederansprechen von Personen, die bereits mit Ihrer Website oder App interagiert haben. Statt kalt zu akquirieren, sprechen Sie eine wärmende Zielgruppe an, die Produkt, Marke oder Inhalt schon kennt. Das Ergebnis sind oft niedrigere Kosten pro Akquisition und stabilere Conversion-Raten, weil die Werbung an einem späteren Punkt der Journey einsetzt.
Im Alltag wird Remarketing häufig mit Retargeting gleichgesetzt. Praktisch meint es Kampagnen, die auf eigene Daten wie Website- oder App-Besuche zurückgreifen und Anzeigen auf Netzwerken wie Google, YouTube oder Microsoft ausspielen. Eine erweiterte Variante ist Dynamic Remarketing, bei der Produkte oder Inhalte aus einem Feed automatisch in die Anzeige gezogen werden. Offizielle Grundlagen finden Sie bei Google zu Dynamic Remarketing und beim Tag Manager zu Implementierung.
Definition und Grundprinzip
Kernidee: Wer bereits Interesse gezeigt hat, verdient eine relevante zweite Chance. Sie erstellen Segmente, z. B. „Warenkorbabbrecher 7 Tage“, „Produkt X angesehen“ oder „Newsletter geöffnet“. Diese Segmente füttern Sie in Kampagnen, die Gebote, Creatives und Botschaften exakt auf diese Personen zuschneiden. Auf Suchnetzwerken können Sie mit Ihren Daten auch Suchanzeigen schärfen, etwa durch aggressivere Gebote für frühere Besucher mit hohem Kaufinteresse.
Zu den formalen Rahmenbedingungen gehören Listengrößen und Mitgliedsdauern. Google nennt für Display, Search und YouTube jeweils mindestens 100 aktive Nutzer innerhalb der letzten 30 Tage sowie eine maximale Mitgliedsdauer von bis zu 540 Tagen je Netzwerk. Details stehen in „How your data segments work“ im Google Ads Help Center (Google Ads Help).
Wie Remarketing technisch funktioniert
Die technische Basis bilden Tags und Feeds. Das Google tag oder Microsofts UET erfasst Ereignisse wie Seitenaufrufe, Produktansichten oder Warenkorb-Events. Aus diesen Events entstehen Segmente, die Sie in Kampagnen ansteuern. Für Dynamic Remarketing verbinden Sie zusätzlich einen Produkt- oder Content-Feed, damit die Anzeige automatisch die passenden Items enthält. Schritte und Parameter erklärt Google im Artikel zu Events und Parametern.
Wichtig ist der Kontext zu Datenschutz und Cookies. Chrome treibt die Privacy Sandbox voran, die die klassische 3rd-Party-Cookie-Logik ablöst. Da Chrome aktuell einen großen Marktanteil hält, beeinflusst diese Entwicklung die Remarketing-Reichweite spürbar. Statistiken zur Browserverteilung zeigen die Größenordnung und helfen, Erwartungen zu kalibrieren (StatCounter). Für Produktteams lohnt ein Blick in die regelmäßigen Privacy Sandbox Feedback Reports, um Tagging und Strategien rechtzeitig anzupassen.
- Praxisanker: Sauberes Tagging einrichten, Einwilligungen korrekt erfassen, Segmente sinnvoll schneiden. Typisch sind „Seitenbesucher 30 Tage“, „Warenkorb 7 Tage“, „Checkout begonnen“ und „Video mindestens 50 Prozent angesehen“.
Wofür Remarketing genutzt wird
Im E-Commerce reaktivieren Sie Warenkorbabbrecher mit einem kreativen Reminder, im B2B holen Sie Interessenten nach einem Whitepaper zurück auf die Produktseite, im Content-Marketing stärken Sie Wiederbesuche für neue Artikel oder Newsletter-Abos. Auf der Suche verfeinern Your Data für Search die Ausspielung bei identischer Query, oft mit spürbarer Leistungssteigerung. Fallstudien berichten beispielsweise von deutlichen Zuwächsen bei Klick- und Conversion-Raten, wenn frühere Besucher gezielt angesprochen werden, etwa in dieser RLSA-Auswertung im Reisebereich (Think with Google).
Mit wachsender Datenreife lohnt die Feinsteuerung nach Segmentwert, etwa kürzere Fenster und höhere Gebote für sehr frische Besucher, längere Fenster und sanftere Botschaften für Informationsphasen. Achten Sie darauf, dass Botschaften nützlich statt nervig sind. Frequenz, Zeitfenster und kreative Vielfalt entscheiden, ob Remarketing als Service oder als Störung wahrgenommen wird.
- 🔢 Remarketing Mindestgröße bei Google: Für Display, Suche und YouTube sind mindestens 100 aktive Nutzer in 30 Tagen nötig, damit Listen ausspielbar sind. Quelle: Google Ads Help.
- 🗓️ Mitgliedsdauer im Remarketing: Google erlaubt bis zu 540 Tage Mitgliedsdauer je Netzwerk, was längere Zyklen abdeckt. Quelle: Google Ads Help.
- 🌍 Remarketing Reichweite und Chrome: Chrome hält im Oktober 2025 weltweit rund 73 Prozent Marktanteil, was die Wirkung von Cookie-Änderungen auf Remarketing verstärkt. Quelle: StatCounter.
- 📈 RLSA Leistungshebel: In einem Hotel-Beispiel lagen Conversion-Raten mit RLSA um 240 Prozent höher, CTR um 165 Prozent. Quelle: Think with Google.
Behalten Sie neben Google auch Microsoft im Blick. Für Microsoft Advertising werden Listen typischerweise ab 300 Nutzern für Optimierungen genutzt und dynamische Remarketing-Segmente arbeiten mit Mitgliedsdauern bis 180 Tage laut Dokumentation (Microsoft Ads Docs, Product Audience). Diese Unterschiede sind wichtig, wenn Sie Budgets und Reichweiten über Netzwerke hinweg planen.
Als Faustregel gilt: Beginnen Sie einfach, messen Sie ehrlich, und justieren Sie präzise. Ein sauber definiertes Segment plus klare Botschaft schlägt komplexe Konstrukte ohne Relevanz. Genau dort entfaltet Remarketing seinen Wert.
Remarketing vs Retargeting

Remarketing vs Retargeting wird oft gleichgesetzt, beschreibt aber zwei Blickwinkel. Retargeting meint in der Regel das Ausspielen von Anzeigen auf Basis beobachteten Verhaltens, meist über Pixel und Cookies im offenen Web. Remarketing betont stärker den Einsatz eigener Daten wie Website-Events, App-Signale oder CRM-Listen und nutzt diese Segmente dann in Suchmaschinen, Display, Video oder E-Mail. Für Ihren Alltag ist die Unterscheidung hilfreich, weil sie Klarheit über Datenquellen, Einwilligungen und Messlogik schafft.
Praktisch funktionieren beide Ansätze über Segmente, die Personen aufnehmen, sobald sie ein Ereignis auslösen. Auf dem offenen Web spricht man häufig von Retargeting, wenn Display-Anzeigen Besucher erneut ansprechen. In Plattformen wie Google Ads oder Microsoft Advertising wird Remarketing als Oberbegriff verwendet, der sowohl pixelbasierte als auch listenbasierte Wiederansprachen umfasst. Wichtige Folgen betreffen Reichweite, Relevanz und Kontrolle über Frequenz und Zeitfenster.
Abgrenzung nach Datenbasis und Kanälen
Bei Retargeting stehen Cookie- oder ID-basierte Signale im Vordergrund, zum Beispiel Seitenbesuche oder Warenkorb-Ereignisse. Remarketing erweitert dieses Set um Customer Match, App-Signale oder E-Mail-basierte Re-Engagements. Auf der Suche greifen Sie mit Your data for Search auf dieselben Segmente zurück und passen Gebote, Keywords oder Ausspiellogik an. Diese Unterscheidung wirkt sich unmittelbar auf die Qualität der Botschaften aus, weil Intent und Recency sauberer gesteuert werden können.
- Merke: Retargeting ist häufig anonym und webzentriert, Remarketing nutzt zusätzlich eigene Identifikatoren wie E-Mail oder Kundennummer. Das erhöht Steuerbarkeit und Compliance, setzt aber sauberes Consent- und Datenmanagement voraus.
Praxisfolgen für Setup und Inhalte
Wer Segmente präzise schneidet, kann Botschaften fein abstufen. Frische Besucher erhalten kurze Erinnerungen, spätere Phasen bekommen Inhalte mit stärkerem Nutzennachweis. In Search steigern Sie Relevanz mit RLSA, indem Sie Gebote auf frühere Besucher anheben oder separate Kampagnen mit engeren Keywords fahren. In Display und Video liefern dynamische Creatives automatisch passende Produkte oder Inhalte. Wichtiger als Taktiken ist eine klare Segment-Hygiene: Ausschlüsse, Lookback-Fenster und Mindestgrößen sorgen für stabile Aussteuerung.
Beispiele für beide Ansätze
E-Commerce nutzt Retargeting für Warenkorbabbrecher und Remarketing für Bestandskundinnen über Customer Match. B2B führt frühe Whitepaper-Leser per Remarketing zurück zu einem Demotermin. App-Anbieter reaktivieren inaktives Publikum über App-Signale und ergänzen das mit Suchlisten für spitze Queries. Lokalbetriebe erinnern frühere Terminbucher an saisonale Services. Die besten Setups starten schlank, messen inkrementellen Lift und erweitern Segmente erst nach den ersten stabilen Lernsprüngen.
- 🔢 Remarketing in der Suche: Für Suchanzeigen benötigt Google eine Mindestlistengröße von 1.000 aktiven Nutzern, damit Remarketing in Search ausspielbar ist. Quelle: Google Ads Help.
- 🗓️ Display-Mitgliedsdauer im Remarketing: Für Display erlaubt Google eine Mitgliedsdauer von bis zu 540 Tagen, was lange Kaufzyklen abdeckt. Quelle: Google Ads Help.
- 💼 Remarketing in Microsoft Search: Microsoft Advertising setzt für Such-Remarketing typischerweise 1.000 Nutzer je Liste an und erlaubt bei Produktzielgruppen bis zu 180 Tage Mitgliedsdauer. Quelle: Microsoft Ads Docs, Product Audience.
- 💸 Economics hinter Remarketing: Die Akquise neuer Kundinnen ist 5 bis 25 mal teurer als Bindung bestehender, was Remarketing im Mix besonders effizient macht. Quelle: Harvard Business Review.
- 📈 Leistungsbeispiel RLSA: lastminute.com steigerte die Conversion-Rate mit RLSA und Similar Audiences um 22 Prozent. Quelle: Think with Google.
Wenn Sie knappe Budgets sinnvoll priorisieren wollen, beginnen Sie mit wenigen, klaren Segmenten und testen Sie je Kanal eine einzige Hypothese. Remarketing vs Retargeting ist keine Dogma-Frage, sondern eine Datenfrage: Welche Signale sind verlässlich, wie groß ist die Liste, welche Botschaft löst friktionsarm die nächste Aktion aus.
Remarketing Beispiele

Remarketing Beispiele zeigen, wie stark Kontext zählt. Entscheidend ist nicht die Menge an Anzeigen, sondern der Moment, die Botschaft und die Zielseite. Im E-Commerce dominiert die Erinnerung an liegengebliebene Warenkörbe, im B2B die Rückführung nach Content-Konsum, in App und SaaS die Reaktivierung inaktiver Nutzer. Lokale Anbieter nutzen kurze Fenster rund um Termine oder Saisons. Jedes Beispiel folgt derselben Logik: Intent erkennen, Fenster wählen, Frequenz dosieren, nächsten Schritt erleichtern.
E-Commerce
Klassiker ist der Warenkorbabbruch mit kurzen Lookbacks von 1 bis 7 Tagen. Anzeigen greifen den konkreten Artikel auf, liefern ein klares Nutzenversprechen und führen zurück in den Checkout. Dynamische Feeds stellen Relevanz sicher. Für höherpreisige Produkte funktionieren Sequenzen, die zuerst Vertrauen stärken und erst später mit einem Anreiz arbeiten. Achten Sie auf Ausschlüsse nach Kauf, um Budget nicht zu vergeuden.
B2B
Long-cycle Journeys profitieren von Remarketing, das frühe Signale wie „Produktseite besucht“ oder „Whitepaper geladen“ erkennt und auf einen Termin, eine Demo oder einen ROI-Rechner hinführt. Inhalte wechseln vom allgemeinen Nutzen zu konkreten Cases und Proofpunkten. In Search funktionieren Listen auf Non-Brand-Keywords mit fokussierten Landingpages besonders gut.
App und SaaS
Hier zählt Aktivierung. Trigger sind „Trial Day 5“, „Feature nicht genutzt“ oder „Abo läuft aus“. Anzeigen greifen die zuletzt genutzte Funktion oder ein Aha-Moment-Feature auf und verknüpfen direkt zur passenden In-App-Seite. In Video lassen sich kurze How-to-Snippets oder Social Proof gut kombinieren.
Lokal
Für lokale Anbieter funktionieren enge Zeitfenster rund um Saisons oder Service-Intervalle. Ziel ist, den nächsten Termin so friktionsarm wie möglich zu machen. Kreativ reicht oft ein klares Bild plus Call-to-Action und eine schlanke Buchungsseite. Frequenz knapp halten, damit die Erinnerung als Service wahrgenommen wird.
- 🛒 Remarketing Beispiel E-Commerce: Die durchschnittliche Warenkorbabbruchrate liegt bei rund 69,9 Prozent, was das Potenzial für Warenkorb-Remarketing unterstreicht. Quelle: Baymard Institute.
- 🎬 Remarketing Beispiel Video: 90 Prozent der Nutzer geben an, auf YouTube neue Marken oder Produkte zu entdecken, was Video-Remarketing reichweitenstark macht. Quelle: Think with Google.
- 💼 Remarketing Beispiel B2B: B2B-Kaufentscheidungen umfassen häufig 6 bis 10 Stakeholder, was sequenzielle Wiederansprachen sinnvoll macht. Quelle: Gartner.
- 📈 Remarketing Beispiel Cross-sell: Netshoes steigerte mit dynamischem Remarketing den Umsatzanteil deutlich, in Case-Studys wird ein Umsatzplus von über 30 Prozent berichtet. Quelle: Think with Google.
- 💰 Remarketing Beispiel Bestandskunden: Eine 5 Prozent höhere Kundenbindung kann Profite um 25 bis 95 Prozent erhöhen, was Remarketing nach dem Kauf attraktiv macht. Quelle: Harvard Business Review.
Gute Beispiele haben wenig Schnörkel. Sie verbinden ein klares Nutzerziel mit einer passenden Landingpage und messen nicht nur Klicks, sondern abgeschlossene Aktionen. So wird aus Inspiration ein wiederholbares Playbook, das Sie auf weitere Segmente übertragen können.
Arten von Remarketing

Arten von Remarketing unterscheiden sich nach Signalen, Kanälen und Personalisierungstiefe. Im Kern gibt es vier Bausteine: Standard-Remarketing im Display, dynamisches Remarketing über Feeds, Remarketing in der Suche und listenbasierte Varianten wie Customer Match. Ergänzend lohnt ein Blick auf Microsoft Advertising, das ähnliche Mechaniken bietet. Wer die Varianten versteht, kann passend zum Intent die richtige Mischung wählen und Budgets sauber verteilen.
Standard Remarketing im Display
Hier segmentieren Sie nach Seitenbesuchen oder Ereignissen und sprechen Personen im Display-Netzwerk erneut an. Vorteile sind Reichweite und günstige CPMs. Risiken entstehen bei zu breiten Fenstern und fehlenden Ausschlüssen. Starten Sie eng, zum Beispiel Produktansicht 7 Tage, und erweitern Sie nach stabilen Ergebnissen. Kreativ helfen visuelle Wiedererkennung und ein klarer nächster Schritt.
Dynamisches Remarketing
Mit einem Feed zieht die Anzeige automatisch die passenden Produkte oder Inhalte. Das erhöht Relevanz und reduziert manuellen Aufwand. Voraussetzung ist ein sauberer Feed mit eindeutigen IDs, gepflegten Titeln und Bildern. In Multi-Katalog-Situationen sollten Sie Collections und Ausschlüsse definieren, damit keine veralteten Angebote auftauchen. Die Aussteuerung profitiert von separaten Kampagnen je Produktlinie oder Marge.
Remarketing in der Suche
In Search sind Listen besonders wirksam, weil die erneute Suche starken Intent signalisiert. Taktiken reichen von Gebotsaufschlägen für frühere Besucher bis zu separaten Kampagnen mit engeren Keywords und strengeren Anzeigentests. Ergänzen Sie Ausschlüsse von Käuferinnen, damit Budgets nicht in bereits abgeschlossene Fälle laufen. Beobachten Sie Search Terms und legen Sie bei wiederkehrenden Themen eigene Anzeigengruppen an.
Customer Match
Customer Match nutzt gehashte E-Mails, Telefonnummern oder Adressen, um Bestandskundinnen in Google-Eigentümern erneut anzusprechen. Das ist besonders hilfreich für Cross-sell, Vertragsverlängerungen oder Reaktivierungen. Qualität steht und fällt mit Datenpflege und Einwil
Setup und Tracking
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Setup und Tracking sind die Grundlage, damit Remarketing überhaupt wirkt. Ohne sauberes Tagging, verknüpfte Konten und klare Ereignisse wachsen Listen zu langsam, Creatives bleiben generisch und Budgets laufen ins Leere. Ziel ist ein Setup, das datenminimiert, performant und rechtssicher arbeitet und gleichzeitig die Signale liefert, die Sie für Segmente, Gebote und Motive brauchen.
Konten verknüpfen und Basis vorbereiten
Verbinden Sie Google Ads mit GA4, damit Ereignisse und Conversions zuverlässig für Remarketing zur Verfügung stehen. Die Verknüpfung ist in wenigen Schritten erledigt und legt die Basis für Listen und Auswertungen (GA4 und Google Ads verknüpfen). Aktivieren Sie außerdem Google signals, wenn rechtlich zulässig, um geräteübergreifende Auswertungen zu ermöglichen (Google signals).
Tagging und Events
Installieren Sie das Google tag oder den UET-Tag von Microsoft über den Tag Manager. Erfassen Sie Standardereignisse wie Pageview, Produktansicht, Add-to-cart und Begin-checkout und ergänzen Sie für dynamisches Remarketing die empfohlenen Parameter. Google beschreibt die nötigen Events und Felder klar, inklusive Item-ID, Wert und Währung (Events für dynamisches Remarketing, GTM Implementierung). Für Microsoft finden Sie entsprechende UET-Hinweise in der Produktdoku (UET Setup).
Ein häufiger Fehler ist inkonsistente Item-ID-Logik zwischen Shop, Feed und Tag. Prüfen Sie, ob dieselbe ID in Feed, Datenlayer und Kampagne verwendet wird. Nur dann kann die Plattform das zuletzt gesehene Produkt korrekt in der Anzeige referenzieren. Legen Sie zusätzlich ein Testprofil an, in dem Sie Events, Parameter und Mitgliedschaften in Zielgruppenlisten in Echtzeit kontrollieren.
Produkt- und Service-Feeds
Für dynamisches Remarketing brauchen Sie einen gepflegten Feed mit eindeutigen IDs, klaren Titeln, sauberen Bildern und optionalen Attributen wie Marke oder Kategorie. Halten Sie die Aktualisierung so nah wie möglich an Echtzeit, mindestens aber täglich. Mappen Sie Varianten auf eindeutige IDs und schließen Sie vergriffene Produkte automatisiert aus. Für Services funktioniert ein Content-Feed ähnlich, in dem Sie Artikel, Kategorien oder Angebote pflegen.
Prüfpfad und Qualitätssicherung
Richten Sie einen Prüfpfad ein: 1 mal pro Woche Tag-Audit, 1 mal pro Woche Feedaudit, täglich Blick auf Listenwachstum. Kontrollieren Sie Mindestgrößen, Lookback-Fenster und Überschneidungen. Für Search-Listen wählen viele Teams 7 bis 30 Tage, für Display 14 bis 60 Tage und für Loyalität 90 bis 180 Tage. Der Rahmen ergibt sich aus Zyklus, Ticketgröße und Lagerumschlag. Ergänzen Sie ein kleines Fehlerbudget für 404-Seiten, doppelte IDs oder fehlende Währungen.
- Start-Check: Konten verknüpfen, Events mit Parametern senden, IDs durchgängig machen, Feed täglich aktualisieren, Listenwachstum und Mindestgrößen prüfen.
Setup und Tracking im Remarketing sollten die Website-Geschwindigkeit im Blick behalten. Google empfiehlt für LCP einen Wert unter 2,5 s, damit Nutzer die Hauptinhalte schnell sehen. Quelle: web.dev LCP.
Halten Sie Ihr Setup schlank. Jeder zusätzliche Parameter muss messbar Nutzen bringen. Wenn Tagging, Feeds und Verknüpfungen sauber laufen, wächst die verfügbare Zielgruppe planbar und die Anzeigen treffen spürbar besser.
Datenschutz und Einwilligung

Datenschutz und Einwilligung sind für Remarketing nicht Beiwerk, sondern Grundbedingung. Personalisierte Ausspielungen setzen eine freiwillige, informierte und eindeutige Einwilligung voraus. Ohne sauberen Consent laufen Listen leer oder dürfen nicht eingesetzt werden. Wer Consent-Flows klar kommuniziert und Widerrufe respektiert, gewinnt zugleich Vertrauen und reduziert rechtliche Risiken.
Rechtliche Grundlagen in der Praxis
Die DSGVO definiert Einwilligung und schreibt Transparenz, Freiwilligkeit und leichte Widerrufbarkeit vor. Die europäischen Aufsichtsbehörden haben diese Anforderungen in praxisnahen Leitlinien konkretisiert. Lesenswert ist die EDPB-Leitlinie zu Einwilligungen, die etwa Weiterscrollen ohne klare Aktion nicht als gültige Zustimmung wertet (EDPB Guidelines 05-2020).
Consent-Flows und Messauswirkungen
Planen Sie Ihren CMP-Flow so, dass Remarketing nur bei Zustimmung aktiviert wird. Implementieren Sie Ereignisse für Akzeptiert, Abgelehnt und Widerrufen und leiten Sie diese Signale an Ihre Tags weiter. Googles EU User Consent Policy verlangt klare Angaben zu Cookies und eine explizite Einwilligung für personalisierte Anzeigen in der EU und im EWR (EU User Consent Policy). Binden Sie Consent-Signale in GA4, Google Ads und Tag Manager so ein, dass bei Ablehnung nur essenzielle Messung oder modellierte Conversion ohne personalisierte Anzeigen erfolgt.
Plattform-Sicht und Upload-Routinen
Customer Match verlangt zusätzlich, dass die Daten rechtmäßig erhoben wurden, korrekt gehasht sind und regelmäßige Löschroutinen existieren. Google dokumentiert Zweckbindung und erlaubte Datenquellen ausführlich (Customer Match Policy). Für Microsoft finden Sie Hinweise zu Datenschutz und personenbezogenen Daten im Werbeumfeld in der offiziellen Doku (Privacy and data protection).
Technisch empfiehlt es sich, PII strikt vom Analytics-Datenstrom fernzuhalten und Uploads nur aus geprüften Pipelines mit dokumentierten Berechtigungen zu erlauben. Hinterlegen Sie Widerrufe sowohl in der CMP als auch in Ihrer Marketingdatenbank und setzen Sie automatische Suppression Lists für Customer Match und E-Mail-Programme.
- Compliance-Check: CMP prüfbar, Consent-Events an Tags, Customer Match nur mit dokumentierter Einwilligung, Widerrufe automatisiert, Datenflüsse protokolliert.
Datenschutz und Einwilligung sind sanktionsbewehrt. Die DSGVO erlaubt Bußgelder bis zu 20 Mio. € oder bis zu 4 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes je nach Schwere. Quelle: EUR-Lex Zusammenfassung.
Wenn Recht, Technik und Prozesse abgestimmt sind, funktioniert Remarketing als Service. Nutzer sehen passende Erinnerungen, können Entscheidungen bewusst treffen und behalten jederzeit die Kontrolle.
Zielgruppen-Strategien und Segmentlogik

Zielgruppen-Strategien und Segmentlogik entscheiden, ob Remarketing als präziser Anschluss wirkt oder als Rauschen untergeht. Gute Segmente sind absichtsnah, zeitnah und überschneidungsarm. Sie bilden die Journey ab, statt sie zu erraten. Denken Sie in Schritten: Produkt angesehen, Warenkorb begonnen, Checkout abgebrochen, gekauft, nach 30 Tagen wieder aktivieren. Für Content- und B2B-Strecken ersetzen Sie Produkt durch Thema, Whitepaper oder Webinar.
Funnelbasierte Segmente
Beginnen Sie mit wenigen, klaren Stufen: Besucher allgemein 30 Tage, Produktansicht 14 Tage, Warenkorb 7 Tage, Checkout 3 Tage, Käufer 90 Tage. Jede Stufe erhält eine eigene Botschaft und Frequenz. Je kürzer das Fenster, desto höher die Wahrscheinlichkeit für eine schnelle Conversion. In Suchkampagnen funktionieren diese Stufen als Your data for Search sehr gut, weil aktuelle Suchintention und Vergangenheitsinteresse zusammenfallen.
Qualitätskriterien für Listen
Bewerten Sie Segmente nicht nur nach Größe, sondern nach Signalqualität: Wie oft führt dieses Signal zur nächsten Aktion, wie hoch ist der durchschnittliche Warenkorb, wie alt sind die Kontakte. Schließen Sie Käuferinnen aus, bauen Sie Cross-sell und Up-sell als eigene Segmente und kombinieren Sie sie mit passenden Creatives. Achten Sie auf Recency: Je näher am letzten Ereignis, desto stärker die Botschaft. Verlängern Sie Fenster nur, wenn Sie es mit nützlichen Inhalten füllen können.
Fortgeschrittene Varianten
Sequenzen über Kanäle hinweg sind ein Hebel: Erst Display mit Erinnerung, dann YouTube mit Proof, dann Search mit engeren Keywords. Für High-AOV-Produkte funktionieren 2 bis 3 Kreativphasen mit wachsendem Informationsgehalt. Arbeiten Sie mit Ausschlüssen, damit Personen nicht gleichzeitig mehrere Botschaften erhalten. Halten Sie Frequenzkappen pro Kanal einheitlich, um Ermüdung zu vermeiden. In B2B lohnen Firmographic Overlays über erlaubte Partner, solange keine personenbezogenen Daten ohne Einwilligung verarbeitet werden.
Wichtig ist das Messen des inkrementellen Lifts. Arbeiten Sie mit Holdouts oder Geosplits und vergleichen Sie Conversion-Quoten, Bestellwerte und Wiederkäufe. So erkennen Sie Segmente, die wirklich tragen, statt nur zuzuordnen, was ohnehin passiert wäre. Für Search-Listen bietet sich eine parallele Kampagnenstruktur an, um Effekte sauber zu trennen.
- Segment-Bauplan: 1 intentnahes Kurzfenster, 1 Mid-Funnel-Fenster, 1 Käuferfenster für Cross-sell, klare Ausschlüsse, wöchentlicher Lift-Check.
Zielgruppen-Strategien im Remarketing profitieren vom richtigen Zeitpunkt. Eine Studie zeigt, dass dynamische Produktanzeigen in späteren Phasen wirksamer sind als sehr früh, wenn das Interesse noch breit ist. Quelle: Lambrecht & Tucker 2013, Journal of Marketing Research.
Setzen Sie Segmentlogik sparsam, aber bewusst ein. Wenige, klar definierte Gruppen mit passenden Botschaften liefern mehr Wirkung als viele Listen ohne Fokus. Die beste Strategie ist die, die Sie konsistent messen, pflegen und optimieren können.
Creatives, Angebote und Frequenz

Creatives, Angebote und Frequenz entscheiden, ob Remarketing als hilfreiche Erinnerung oder als Störung wahrgenommen wird. Der Leitgedanke ist simpel: Intent trifft Relevanz. Wer mit frischen, zielgruppenspezifischen Motiven arbeitet, nutzt die Aufmerksamkeit von Personen, die bereits Interesse gezeigt haben, ohne sie zu überfrachten. Dazu kommen ein klares Angebot und eine wohldosierte Auslieferung, die Ermüdung vermeidet.
Botschaften je Intent und Recency sind Ihr erster Hebel. Direkt nach dem Besuch funktionieren kurze Reminder mit starkem Produktbezug. Mit wachsender Zeit werden Argumente wichtiger, etwa Social Proof, Testurteile oder Service-Vorteile. Für höherpreisige Käufe bauen Sie eine Mini-Sequenz: Erinnerung an das konkrete Produkt, dann Nutzenvertiefung, am Ende ein Angebot mit knapper Frist. Wichtig: Landingpages müssen die Botschaft weiterführen, sonst verpufft Relevanz.
Motive und Formate sollten Wiedererkennung schaffen und Variationen erlauben. Dynamische Anzeigen ziehen Items aus dem Feed, Video-Shorts eignen sich für How-to oder Einwandsenkung, Display für klare Preis-Leistung-Signale. Achten Sie auf saubere Bildausschnitte, lesbare Typografie und knappe Copy. Besonders bei dynamischen Motiven gilt: Titel und Bilder im Feed sind am Ende der Anzeigen-Text. Pflegen Sie sie wie Produktseiten.
Frequenzsteuerung verhindert Verschleiß. Zu seltene Kontakte werden übersehen, zu häufige nerven. Starten Sie mit konservativen Caps und beobachten Sie Metriken wie CTR-Verlauf, View-Through-Kurven und Conversion-Rate über Frequenzbänder. Google und DV360 erklären, wie Frequency Capping umgesetzt wird und welche Stellschrauben es je Kampagnentyp gibt (Google Ads Help, DV360 Doku).
Viewability und Geschwindigkeit sind Creative-Nachbarn. Wenn Anzeigen oder Zielseiten nicht sichtbar oder träge sind, verlieren Sie Wirkung. Eine Google-Studie zeigte, dass 56,1 Prozent der gemessenen Display-Impressionen nicht gesehen wurden, weshalb sichtbare Platzierung und kurze Ladezeiten zentral sind (Think with Google). Für Landingpages ist eine gute INP-Reaktionszeit von ≤ 200 ms ein sinnvoller Zielwert (web.dev).
- Praxis-Tipp: Pro Zielgruppe 3 Creative-Varianten anlegen – Produktfokus, Nutzenbeweis, Angebot – und die Frequenz so wählen, dass jede Variante mindestens einmal innerhalb des Lookback-Fensters gesehen werden kann.
In Metastudien wird der kreative Anteil am Absatzbeitrag mit rund 47 Prozent beziffert – ein starker Hebel für Remarketing-Motive. Quelle: Nielsen Auswertung, zitiert in Ebiquity Viewpoint (PDF).
Metriken, Tests und Attribution

Metriken, Tests und Attribution entscheiden im Remarketing über Budgetverteilung und Lernkurve. Das Ziel ist nicht die hübscheste Dashboard-Kachel, sondern belastbare Entscheidungen. Sie brauchen Kern-KPIs pro Zielgruppe, saubere Experimente und eine Attributionslogik, die Ihre Journey abbildet.
Kern-KPIs: Neben CTR zählen Conversion-Rate, Kosten je Akquisition und Umsatz pro Sitzung. Für Remarketing wichtig sind außerdem Wiederkaufsrate, durchschnittlicher Bestellwert in Cross-sell-Listen und der inkrementelle Lift gegenüber einer passenden Kontrolle. Zeitfenster und Messpunkte müssen zur Reality Ihrer Zyklen passen, sonst messen Sie Rauschen.
Tests: Beginnen Sie mit Hypothesen, die sich an der Segmentlogik orientieren. Beispiel: „Ein 7-Tage-Fenster mit produktnahem Creative liefert im Warenkorb höhere CR als 30 Tage generisch.“ Testen Sie Varianten sequenziell oder parallel, aber vermeiden Sie Peeking und wechselnde Caps während der Laufzeit. Für Search-Listen bieten sich getrennte Kampagnen an, um Effekte auf Auktion und Query-Ebene zu isolieren. Geosplits und Holdout-Gruppen helfen, View-Through-Effekte von echter Inkrementalität zu trennen.
Attribution: Last-click ist als Kontrollansicht nützlich, aber als Alleinwahrheit zu schmal. Nutzen Sie datengetriebene Modelle in GA4 und Ads, um Touchpoints entlang der Journey zu gewichten. Prüfen Sie zusätzlich den Time Lag, damit Sie Budgets nicht zu früh abdrehen. Wichtig: Auch ein gutes Modell ersetzt nicht das Experiment. Wenn Attribution und Lift-Tests widersprechen, folgen Sie dem Experiment.
Qualitätssicherung in der Messung heißt Konsistenz: einheitliche Conversion-Definitionen, identische Ziele in Plattform und Analytics, dokumentierte Filter, ein festes Reporting-Intervall. Nutzen Sie Konfidenzintervalle, nicht nur Punktwerte. Wenn Signale klar sind, erhöhen Sie die Testschärfe Schritt für Schritt – mehr Varianten, engere Segmente, feinere Caps.
- Start-Set: Je Zielgruppe 1 primäre KPI, 1 sekundäre KPI, 1 Hypothese, 1 Mindestlaufzeit und eine vorab definierte Stoppregel festlegen.
Für Tests in Remarketing-Setups ist eine Teststärke von 80 Prozent ein verbreiteter Standard. Power-Analysen zeigen, dass dafür oft deutlich mehr Beobachtungen nötig sind, als Teams erwarten. Quelle: Journal of Cognition (Brysbaert 2019).
Wenn KPIs, Tests und Attribution zusammenpassen, wird Optimierung planbar. Sie verschieben Budget in Segmente mit nachgewiesenem Lift, skalieren Creative-Varianten mit echter Wirkung und reduzieren Spend dort, wo nur scheinbare Zugewinne entstehen.
Fazit zu Remarketing

Remarketing wirkt, wenn es die Journey respektiert: Intent nah, kreativ sauber, Frequenz maßvoll, Messung belastbar. Beginnen Sie mit wenigen Segmenten, z. B. Produktansicht, Warenkorb, Checkout und Käufer für Cross-sell. Geben Sie jeder Stufe eine klare Botschaft und eine passende Landingpage. Dynamische Anzeigen liefern Relevanz im großen Stil, Search-Listen fangen Sessions mit hohem Intent ab, Customer Match stärkt Loyalität und Wiederkauf.
Operativ zählt Disziplin. Tagging und Feeds müssen stimmen, sonst verliert selbst das beste Creative. Consent-Flows gehören ins Fundament, nicht in den Appendix. Und Tests sind nur dann Tests, wenn Laufzeit, Mindestgröße und Stoppregeln vorher feststehen. Wer diese Basics konsequent hält, skaliert Remarketing in überschaubaren Schritten – und spart Budget an Stellen, die keine Inkrementalität bringen.
Blicken Sie über Google hinaus. Microsoft Advertising bietet ähnliche Mechaniken und kann besonders in bestimmten Demografien oder B2B-Segmenten effizient sein. Achten Sie auf die Browserrealität: Cookies sind im Wandel, Viewability ist nicht garantiert, und Performance hängt auch an Landingpages. Gute Reaktionszeiten und klare Layouts zahlen auf jede Kampagne ein, weil sie Absprungrisiken senken und Vertrauen stärken.
- Nächster Schritt: 30 Tage Fokus auf 1 Cluster – Setups sichten, 4 Kernlisten aktivieren, 3 Creative-Varianten je Liste aufsetzen, Frequenz konservativ starten, wöchentlich Lift prüfen, dann skalieren.
- 🌐 Remarketing Reichweite im Display: Das Google Display Network erreicht über 90 Prozent der Internetnutzer weltweit. Quelle: Google Ads Help.
- 🎞️ Remarketing auf YouTube Shorts: YouTube Shorts verzeichnet über 2 Milliarden eingeloggte Nutzer pro Monat – relevanter Videoreach für Wiederansprache. Quelle: TechCrunch.
- 👀 Viewability im Remarketing beachten: In einer Google-Analyse waren 56,1 Prozent der Display-Impressionen nicht sichtbar. Platzierung und Creatives sollten auf Sichtbarkeit optimiert sein. Quelle: Think with Google.
- 🧭 Browserrealität und Cookies: Safari und Firefox blockieren Third-Party-Cookies standardmäßig und kamen zusammen im Oktober 2025 auf rund 15 Prozent Marktanteil weltweit. Quelle: StatCounter.
- ⚡ Landingpage Reaktionsfähigkeit: Für Interaktion empfiehlt Google einen INP-Wert ≤ 200 ms am 75. Perzentil – hilfreich für Conversion auf Remarketing-Zielseiten. Quelle: web.dev.
Damit steht die Roadmap: Struktur sichern, Segmente schärfen, Creatives testen, Frequenz steuern, validieren. Wiederholen Sie diesen Zyklus konsequent. So entfaltet Remarketing seine Stärke – gezielt, messbar und wachstumsorientiert.
Quellen und weiterführende Literatur zu Remarketing
- Google Ads Help. Dynamic remarketing – Überblick und Einrichtung.
- Google Tag Manager. Dynamic Remarketing implementieren – Tagging und Parameter.
- Google Ads Help. How your data segments work – Mindestgrößen und Mitgliedsdauer.
- Google Ads Help. Dynamic remarketing events – empfohlene Events und Felder.
- Google Analytics 4. GA4 mit Google Ads verknüpfen – Datenfluss für Remarketing.
- Google Analytics 4. Google signals – geräteübergreifende Auswertung.
- Microsoft Advertising. UET Setup – Ereigniserfassung für Remarketing.
- Microsoft Advertising. Remarketing list – Größen und Nutzung in Suche.
- Microsoft Advertising. Product audiences – dynamisches Remarketing.
- web.dev. Largest Contentful Paint – Performance-Zielwerte für Zielseiten.
- web.dev. Interaction to Next Paint – Reaktionsfähigkeit für Conversions.
- Think with Google. The Importance of Being Seen – Viewability-Studie zu Display.
- Baymard Institute. Average cart abandonment rate – Referenzwerte für Warenkorb-Remarketing.
FAQs zu Remarketing.
Was ist Remarketing?
Remarketing bezeichnet die erneute Ansprache von Personen, die bereits mit einer Website oder App interagiert haben. Plattformen wie Google Ads bieten dafür Datensegmente, dynamische Anzeigen und Ausspielung in Display, Suche und YouTube. Grundlagen und Setups beschreibt Google in der offiziellen Hilfe zu Dynamic Remarketing und Datensegmenten. Quellen: Google Ads Help, How your data segments work.
Funktioniert Remarketing messbar?
Ja. Fallstudien und Forschung zeigen Wirkung, wenn Zielgruppen und Creatives passen. Ein RLSA-Beispiel meldet eine um 22 Prozent höhere Conversion-Rate nach Einsatz von Remarketing in der Suche. Sichtbarkeit der Anzeigen beeinflusst die Performance zusätzlich, da ein großer Teil von Display-Impressions ohne View bleibt. Quellen: Think with Google, The Importance of Being Seen.
Was ist der Unterschied zwischen Remarketing und Retargeting?
Retargeting bezeichnet oft pixelbasierte Wiederansprache im offenen Web. Remarketing umfasst zusätzlich listenbasierte Ansätze wie Customer Match und setzt stärker auf eigene Daten. In der Suche greifen Remarketing-Listen auf die gleiche Nutzerbasis zu und passen Gebote oder Keywords an. Quellen: About remarketing lists for search ads, Data segments in Google Ads.
Welche Arten von Remarketing gibt es?
Gängig sind Standard-Remarketing im Display, dynamisches Remarketing mit Produkt- oder Content-Feed, Remarketing in der Suche sowie Customer Match. Microsoft Advertising bietet analoge Varianten mit UET-Tracking und Produktzielgruppen. Quellen: Google Ads Help, Microsoft UET Setup, Microsoft Product Audiences.
Welche Mindestgrößen und Zeitfenster gelten im Remarketing?
Für die Ausspielung in der Suche sind meist 1.000 aktive Nutzer je Liste nötig, im Display reichen häufig 100. Die Mitgliedsdauer kann je nach Netzwerk bis zu 540 Tage betragen. Details variieren nach Kanal und Region. Quelle: Google Ads Help – Data segments.
Was ist dynamisches Remarketing und wann lohnt es sich?
Dynamisches Remarketing zieht Produkt- oder Content-Infos aus einem Feed in die Anzeige. Es lohnt sich bei vielen Artikeln und klaren IDs, weil Motive automatisch zum zuletzt angesehenen Item passen. Die benötigten Events und Parameter sind dokumentiert. Quelle: Dynamic remarketing events.
Wie beeinflusst Consent Remarketing in der EU?
Remarketing setzt eine freiwillige, informierte und eindeutige Einwilligung voraus. Die EDPB-Leitlinie konkretisiert Anforderungen an Transparenz und Widerruf. Google verlangt in der EU eine explizite Einwilligung für personalisierte Anzeigen. Quellen: EDPB Guidelines 05-2020, EU User Consent Policy.
Welche Creative- und Frequenz-Regeln sind für Remarketing sinnvoll?
Creatives sollten intentnah variieren und durch Frequency Caps Ermüdung vermeiden. Sichtbarkeit ist ein Leistungshebel, da ein signifikanter Anteil von Display-Impressions nie gesehen wird. Für Capping-Optionen und Steuerung gibt es offizielle Leitfäden. Quellen: The Importance of Being Seen, DV360 Frequency management.
Welche Performance-Faktoren beeinflussen Remarketing-Zielseiten?
Schnelle und stabile Zielseiten erhöhen die Abschlusswahrscheinlichkeit. Google empfiehlt für LCP unter 2,5 s und für INP ≤ 200 ms am 75. Perzentil. Diese Schwellen sind für Remarketing wichtig, weil Nutzer bereits Interesse gezeigt haben und Geschwindigkeit Hürden senkt. Quellen: web.dev LCP, web.dev INP.
Wie groß ist die potenzielle Reichweite für Remarketing im Display und Video?
Das Google Display Network erreicht laut Herstellerangabe über 90 Prozent der Internetnutzer weltweit. YouTube Shorts verzeichnet über 2 Milliarden eingeloggte Nutzer pro Monat, was Video-Remarketing eine hohe Reichweite verschafft. Quellen: About the Google Display Network, TechCrunch.
Wie messe ich Inkrementalität im Remarketing korrekt?
Neben datengetriebener Attribution sollten Experimente mit Holdouts oder Geosplits genutzt werden, um den inkrementellen Lift zu messen. Google beschreibt Experimente in Ads, während wissenschaftliche Arbeiten darauf hinweisen, dass Teststärke und Stichprobengröße entscheidend sind, damit Effekte nicht überschätzt werden. Quellen: Google Ads experiments, Brysbaert 2019, Journal of Cognition.
Welches Potenzial adressiert Remarketing im E-Commerce konkret?
Ein großer Hebel liegt in Warenkorbabbrüchen. Studien schätzen die durchschnittliche Abbruchrate im Handel auf rund 69,9 Prozent. Remarketing kann hier mit kurzen Fenstern und dynamischen Motiven ansetzen. Quelle: Baymard Institute.
Gibt es Forschung zu Zeitpunkt und Personalisierung im Remarketing?
Ja. Eine peer-reviewed Studie zeigt, dass dynamische Produktanzeigen in späteren Phasen oft wirksamer sind als sehr früh, wenn Interessen noch diffus sind. Das spricht für Sequenzen, die erst erinnern und dann spezifizieren. Quelle: Lambrecht & Tucker 2013, Journal of Marketing Research.
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